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Pläne zu Kitaschließungen erzeugen Unverständnis: 4-Schritte-Programm für Bildungsqualität umsetzen

Bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) wundert man sich über die aus Rostock bekannt gewordenen Pläne, wegen der sinkenden Geburtenrate und der Abwanderung in den Landkreis Kitas und Horte zu schließen. In einem Statement sprach der dortige Sozialsenator davon, dass man sogar 150 Erzieher:innen "zu viel" vorhalte. Das erzeugt Unverständnis bei der Kitaexperten der Bildungsgewerkschaft.

Dazu erklärt die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner: "Für solche Pläne, von denen wir auch aus anderen Landesteilen hören, haben wir kein Verständnis. Ob es nun um den Mindestpersonalschlüssel geht oder um die Fachkraft-Kind-Relation, jedes Mal argumentiert das Land, es gäbe nicht genug Erzieher:innen für echte Verbesserungen in der Qualität. Was stimmt denn nun? Als GEW haben wir darauf eine deutliche Antwort: Es gibt genug Fachkräfte und wir hätten auch die Kapazitäten die Zahl der Ausbildungsplätze zu erhöhen und die Einmündung in den Beruf zu verbessern. Die Wahrheit ist doch, dass das Land sich mit der kompletten Elternbeitragsfreiheit auf Jahre hinaus den notwendigen Spielraum für Verbesserungen der Qualität genommen hat! Die kostenlosen Krippen-, Kita- und Hortplätze, die die Landesregierung bei jeder nur möglichen Gelegenheit als Erfolg feiert, sind ein teuer auf dem Rücken der Kinder erkaufter Erfolg. Und niemand möge uns als GEW da falsch verstehen: Ja, Bildung muss von frühester Kindheit an kostenlos sein. Das darf jedoch nicht zu Lasten der Qualität gehen. Die Bildungsfinanzierung muss deshalb grundsätzlich über Ländergrenzen hinweg neu gedacht werden. Aus verschiedenen Gründen wäre es nun fatal, die sinkenden Geburtenraten zum Anlass zu nehmen, Einrichtungen zu schließen. Sollten diese Zahlen nicht, wie in den vergangenen Jahren, durch wachsende Zuwanderung aufgefangen werden, so entsteht genau hier die demografische Rendite, die benötigt wird, um eine bessere Personalsituation in den Krippen, Kitas und Horten zu schaffen. Das von uns geforderte 4-Schritte-Programm für einen landesweit einheitlichen Mindestpersonalschlüssel ließe sich damit umsetzen. Wir stehen außerdem mit dem Ganztag vor großen Herausforderungen, vor allem dann, wenn wir darunter die Verbesserung der pädagogischen Qualität einhergehend mit einem besseren Lernerfolg verstehen. Heute berät der Landtag zu zwei Anträgen in diesem Zusammenhang. Wir hoffen, dass die Argumente der GEW MV endlich aufgegriffen und die Debatte hierzu ehrlich geführt wird!"

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