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Kitaleitungen brauchen mehr Zeit

Erfahrungen der GEW durch Studie bestätigt

Mit den Ergebnissen der heute veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung wird einmal mehr deutlich, woran es in den Kitas besonders mangelt: Zeit.

20 Stunden sollten jeder Kitaleitung demnach unabhängig von der Größe der Einrichtung allein für Leitungsaufgaben zustehen. Zusätzlich sollten pro ganztags betreutem Kind jeweils 0,35 Stunden wöchentlich hinzu kommen, sagen die Macher der Studie. In einer Kita mit 30 Kindern hätte eine Leitung demzufolge etwa 30 Stunden, um mit Eltern und Partnern zusammenzuarbeiten und das Konzept der Kita weiter zu entwickeln. Nur etwa 15 Prozent der Kitas in Deutschland würden jedoch diese Maßgaben erfüllen, stellt die Bertelsmann-Stiftung fest. "Es entspricht auch unserer Erfahrung, dass es gerade in den Leitungsfunktionen an Zeit fehlt. Vor allem in den kleineren Einrichtungen ist dies der Fall. ", sagt der Kitareferent der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Taprogge. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Träger zur Verbesserung der Situation nicht nur Zeit gewähren müssten. "Es kommt auch aus unserer Sicht darauf an, dass neben der notwendigen Zeit ein entsprechendes Leitungskonzept in der Kita verankert wird. Es muss außerdem über Entlastung durch zusätzliche Verwaltungskräfte nachgedacht werden und eine stetige Fort- und Weiterbildung ermöglicht werden", so Daniel Taprogge weiter.

Aktuell befindet sich die GEW an der Küste im Arbeitskampf mit der Rostocker DRK Kinder- und Jugendnothilfe gGmbH, die etwa 400 Mitarbeiter*innen beschäftigt. Die Gewerkschaft setzt sich dort für die Beendigung des bisherigen tariflosen Zustands ein. Auch die Themen Zeit, Personalschlüssel, Fachkräftemangel und Kita-Leitung stehen immer wieder auf der Agenda der Bildungsgewerkschaft.

Kitaleitungen brauchen mehr Zeit