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Luftfilter, Impfungen, Regeln für hohe Inzidenzzahlen - GEW M-V will besseren Schutz für Erzieher:innen

Nach Angaben des Sozialministeriums beträgt die Auslastung in Krippe, Kita und Hort zurzeit durchschnittlich 45 Prozent. Die Zahlen dafür wurden am 14. Januar erhoben. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW M-V) hat in derselben Woche eine Umfrage unter Erzieher:innen gestartet. 239 Kolleg:innen haben daran teilgenommen:

Symbolfoto/GEW

"Die Rückmeldungen, die wir erhalten, zeigen, dass eine einfache Durchschnittsrechnung die tatsächlichen Verhältnisse in den Kitas nur unzureichend widerspiegelt, bedeutet dies doch, dass es sowohl Einrichtungen mit einer sehr hohen Auslastung wie auch Einrichtungen mit sehr niedrigen Auslastungszahlen geben kann. Bei uns haben sich viele Kolleginnen und Kollegen, gemeldet, die keine deutliche Verringerung spüren", erklärt die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner.

Die GEW M-V hatte die Erzieher:innen auch gefragt, wie sie sich mit dieser Situation fühlen. "Viele sind verunsichert und haben Angst vor einer Infektion. Sie fühlen sich verheizt. Die Zahlen der AOK-Erhebung aus dem Dezember, nach der Erzieher:innen die Berufsgruppe sind, die am häufigsten mit einer Covid-19-Diagnose krank geschrieben sind, geben ihnen aus unserer Sicht Recht." In Kindertageseinrichtungen finden nach wie vor keine systematischen Tests statt. Viele Studien zu diesem Thema stammen aus Zeiten niedriger Inzidenz. Die GEW M-V hat die Erzieher:innen gefragt, welche Maßnahmen sie sich zum Schutz ihrer Gesundheit wünschen. Zur Reduktion der Betreuungsquote in allen Kindertagesstätten hält ein großer Prozentsatz von ihnen eine Unabkömmlichkeitsbestätigung der Arbeitgeber:innen für notwendig - auch um Diskussionen zu vermeiden und den Druck aus der Beziehung zwischen Eltern und Beschäftigten zu nehmen. "Appelle allein reichen hier nicht! Wir sehen in der Entscheidung, die diese Woche getroffen wurde, in Gebieten mit einer 150er Inzidenz künftig die Notbetreuung in Kraft zu setzen, einen richtigen Schritt. Allerdings muss diese Maßnahme dann auch konsequent umgesetzt werden. Gleichzeitig muss überlegt werden, ob bei noch höherer Inzidenz Beschäftigte mit einem hohen Risiko für eine schwere Erkrankung wieder ins Homeoffice geschickt werden sollten - auch wenn dies zu Einschränkungen der Betreuungszeiten führen kann. Alternativ sollte mindestens diesen Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit einer priorisierten Impfung eingeräumt werden." 

Für Einrichtungen mit hoher Auslastung wünschen sich die Kolleginnen außerdem dringend Luftfilter für die Gruppenräume und personelle Unterstützung, um große Gruppen nach Möglichkeit gut teilen zu können. Die Corona-Teststrategie sieht vor, dass sich Erzieher:innen bis zu fünf Mal im Abstand von zwei Wochen auch ohne Symptome kostenlos testen lassen können: "Wir rufen unsere Kolleginnen und Kollegen auf, diese Möglichkeit unbedingt in Anspruch zu nehmen. Das Land sollte die Begrenzung auf die fünfmalige Testung hingegen fallen lassen. Bis diese Pandemie beendet ist, müssen alle Bildungsbeschäftigten sich zu ihrem eigenen und zum Schutz der Gesellschaft regelmäßig freiwillig testen lassen können!", erklärt Annett Lindner abschließend. 

Kontakt
Erik von Malottki
Referent für Jugendhilfe, Sozialarbeit und Organisationspolitik (beurlaubt, Mitglied des Bundestages)
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