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Internationaler Tag der Sozialen Arbeit (ITSA) 2022: „Gemeinsam eine neue ökosoziale Welt aufbauen: Niemanden zurücklassen“

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) nimmt den heutigen Internationalen Tag der Sozialen Arbeit zum Anlass, um auf die zum Teil prekären Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der Sozialen Arbeit aufmerksam zu machen:

"Die Arbeits- und Rahmenbedingungen sind seit Beginn ihres Entstehens in den 1990er Jahren in diesem Bereich in einer Dauerkrise. Sozialarbeiter*innen und Sozialpädagog*innen sind zumeist nur in unzureichend ausfinanzierten Projekten befristet beschäftigt und deshalb unterbezahlt. Das führt zu einer hohen Fluktuation, verbunden mit dem bekannten Fachkräftemangel, Überlastungen, Selbstausbeutung und Frust bei den Beschäftigten. Für die betreuten Kinder und Jugendlichen bleiben damit langfristige Bindungen und Beziehungen häufig auf der Strecke. Beispielhaft kann hier die Schulsozialarbeit genannt werden“, erklärt die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner. Die GEW MV fordert, dass die Schulsozialarbeit an jeder Schule verlässlich, ausreichend finanziert und bedarfsgerecht implementiert wird. Mit ihrer aktuellen Kampagne „#WirsinddieProfis“ macht die GEW bei den anstehenden Tarifverhandlungen (TVöD) bundesweit darauf aufmerksam, dass die Soziale Arbeit gute Löhne und Arbeitsbedingungen benötigt, um den Anforderungen gerecht zu werden und die anstehenden Herausforderungen zu meistern.
Und auch die Herausforderungen an die Ausbildung der Sozialarbeiter*innen und -pädagog*innen an den Hochschulen werden in den Blick genommen, da die Anforderungen an diese Kolleginnen und Kollegen immer weiterwachsen. Sie sollen als soziale Feuerwehr agieren. „In Deutschland entscheidet immer noch die soziale und/oder ethische Herkunft und der Geldbeutel der Eltern darüber, wie sich der Lebensweg des Kindes entwickelt. Teilhabe, Chancengleichheit oder auch Inklusion brauchen neben guten Löhnen, Arbeits- und Lebensbedingungen, die dieser Aufgabe auch gerecht werden können. Niemanden zurücklassen wird nur funktionieren, wenn wir dies als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen.“ Die GEW wird sich auch weiterhin an diesem Prozess aktiv beteiligen. So ist in Kürze die Gründung einer Fachgruppe Soziale Arbeit vorgesehen.

 

 

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