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Große Streikbeteiligung - Wertschätzung für Bildung gefordert

Unter großer Beteiligung streikten heute Bildungsbeschäftigte in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) und andere Gewerkschaften, darunter die Gewerkschaft der Polizei und die IG BAU, hatten landesweit zu einem ganztägigen Warnstreik im Rahmen der laufenden Ländertarifrunde (TV-L) aufgerufen. Etwa 2.000 Streikende kamen zur zentralen Demonstration und Kundgebung nach Schwerin. Auch zahlreiche verbeamtete Lehrkräfte nutzten ihre Mittagspause und nahmen in der Freizeit an der Kundgebung teil, um sich solidarisch zu zeigen.

Heute auf der zentralen Streikkundgebung vor der Schweriner Staatskanzlei (Foto: sg/gewmv)

Die Gewerkschaften fordern von der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) ein kräftiges Gehaltsplus in Höhe von 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro bei einer Laufzeit von 12 Monaten, sowie einen eigenen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (TVStud) . Die Höhe der Forderungen begründete die GEW-Landesvorsitzende auf der Kundgebung vor der Staatskanzlei in Schwerin: "Bis heute liegt seitens der Länder nicht einmal ein Angebot vor. Lediglich ein lapidares "zu hoch" ist in Bezug auf unsere Forderungen zu vernehmen. Dabei hat die Inflation die Preise in den vergangenen Monaten stark nach oben getrieben und selbst wenn sich dieser Effekt nun wieder abschwächt, so sinken ja nicht die Preise automatisch wieder. Wir brauchen deshalb langfristige Steigerungen in den Tarifen für unsere Kolleg:innen! Und auch die studentischen Beschäftigten, die in in den Hochschulen den Betrieb aufrecht erhalten, brauchen endlich einen eigenen Tarifvertrag!" Für Neiddebatten angesichts einer vermeintlich ohnehin schon hohen Bezahlung von Lehrkräften zeigte sie kein Verständnis: "Zunächst einmal geht es hier um alle Landesbediensteten und darunter sind auch alle möglichen Einkommenshöhen. Es ist außerdem nicht zu erklären, weshalb ausgerechnet Lehrkräfte Nettoverluste hinnehmen sollten. Der öffentliche Dienst hat ein großes Fachkräfteproblem. Aktuell sind über 200 Stellen in den Schulen unbesetzt. Dieses Problem lässt sich nur mit attraktiven Arbeitsbedingungen lösen. Dazu gehört die Vergütung aber auch eine deutlich geringere Arbeitsbelastung!" Bei einer weiteren Blockadehaltung der Länder schloss die Gewerkschafterin weitere Streikaktionen nicht aus. Für das Tarifergebnis fordert die GEW MV die zeit- und stufengleiche Übertragung auf die Beamtenbesoldung.

V.i.S.d.P. Annett Lindner und Nico Leschinski

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