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GEW MV sieht sich durch SWK-Gutachten bestätigt

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) begrüßt das Gutachten der ständigen wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz (KMK) zur Lehrkräftegewinnung und Lehrkräftebildung.

Dazu erklärt der Landesvorsitzende Nico Leschinski: „Die im Gutachten formulierten Schlussfolgerungen und Forderungen entsprechen in vielen Punkten den Positionen, die die GEW schon lange politisch vertritt. Wir hoffen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der desaströsen Pisa-Ergebnisse - dass mehr Bewegung bei den notwendigen Reformen und der Steigerung der Attraktivität des Arbeitsplatzes entsteht.“

Aus Sicht der GEW sind insbesondere fünf Aspekte aus dem Gutachten zu betonen. Wie die SWK zu Recht feststellt, muss der Stellenwert der Lehramtsausbildung an den Universitäten institutionell besser verankert werden. Dies wird langfristig die Qualität des Studiums nachhaltig verbessern. „Das Lehramtsstudium darf nicht länger ein Nebenprodukt unserer Universitäten bleiben, sondern muss wissenschaftsbasiert sein und sich gezielt an den Anforderungen des Berufes orientieren. Zugleich beeinflusst aber auch die Attraktivität des Arbeitsplatzes grundlegend die Studienmotivation. Die Abbruchquoten im Studium und darüber hinaus sind gerade in Zeiten des akuten Fachkräftemangel zu hoch. Hier muss die Landesregierung handeln,“ stellt Nico Leschinski fest.

Wie auch im aktuellen Gutachten formuliert, bedarf das Referendariat dringend einer Reform. Alle Phasen von Studium, Referendariat und Berufsbeginn müssen besser aufeinander abgestimmt werden. Insbesondere Referendar:innen fühlen sich oft verheizt. Nico Leschinski sagt: „Den Vorschlag des Gutachtens, die Anzahl der Stunden im eigenverantwortlichen Unterricht in MV von zehn auf sechs Stunden für Kolleg:innen im Referendariat zu verringern, begrüße ich ausdrücklich. Dies senkt die Abbruchquote und wird die Qualität der Ausbildung steigern. Hier darf nicht kurzfristig gedacht werden! Gleichzeitig muss dem ein sanfter Einstieg in eine volle Unterrichtsverpflichtung folgen.“

Auch die Forderung der SWK, Lehrkräfte im Seiteneinstieg an den Universitäten, die noch fehlenden Kompetenzen zu vermitteln und damit auf den gleichen Ausbildungsstand wie, die grundständig ausgebildeten Fachkräften zu bringen, unterstützt die GEW ausdrücklich. Hier ist eine enge Abstimmung zwischen dem Bildungs- und Wissenschaftsministerium notwendig. Der vom Land eingeschlagene Weg muss konsequent und zeitnah weitergegangen werden.

Positiv hebt Nico Leschinski zwei weitere Vorschläge der SWK hervor: „Wir brauchen auch in MV eine strukturierte und datenbasierte Fortbildung für Lehrkräfte. Über die Umsetzung und Rahmenbedingungen werden wir mit der Landesregierung sprechen. Und auch die im Gutachten angeregte schnellere Anerkennung ausländischer Qualifikationen sollten wir für M-V verstärkt in den Blick nehmen!“ 
Nico Leschinski erklärt abschließend: „Im 2021von der Landesregierung und der GEW unterzeichneten Bildungspakt waren Konsultationen zum Thema Verbesserung des Studiums und Referendariats vereinbart worden. Ich sehe in dem von der SWK vorgelegten Papier eine gute Arbeitsgrundlage für nachhaltige Reformen in Mecklenburg-Vorpommern.“

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