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Bildungskonzeption:

GEW M-V gibt Stellungnahme ab und erneuert Forderungen nach Mindestpersonalschlüssel

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW M-V) hat zur Entwicklung der neuen Bildungskonzeption des Landes eine umfassende Stellungnahme abgegeben. Diese Entwicklung war mit der Neufassung des Kindertagesförderungsgesetzes im vergangenen Jahr vereinbart und von der GEW M-V befürwortet worden.

Symbolfoto/GEW

Dennoch kritisiert die Bildungsgewerkschaft den Weg der Entwicklung. Dazu erklärt die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner: „Wir hätten uns eine Beteiligung an der Fortschreibung der Bildungskonzeption gewünscht. In ihrer Gesamtheit bleibt die Neufassung aus unserer Sicht hinter den Erwartungen zurück. Darüber hinaus ist sie zu lang, um klar umrissen Bildungsziele zu formulieren.“

Deutlich wird die GEW M-V auch in ihrer Kritik zu Aspekten der Inklusion. In der Stellungnahme heißt es dazu: „Die Formulierung ‚Ziel ist der Abbau von Barrieren zwischen allen Kindern unabhängig von einem besonderen Förderbedarf.‘ Dieses Ziel bleibt hinter den Zielen der UN-BRK, des KiföG M-V und des Maßnahmenplans 2.0 zurück“. Einmal mehr nutzt das Land aus Sicht der Gewerkschaft nicht seine Möglichkeiten um allen Kindern gleichermaßen eine Teilhabe zu ermöglichen.

Nachbesserungen fordert die GEW M-V auch im Bereich der Demokratiebildung. Dazu sagt Annett Lindner: „Demokratiebildung gehört zu den wesentlichen Kernaufgaben der frühkindlichen Bildung. Partizipation von Kindern, Beschwerdemöglichkeiten und Kinderrechtebildung sind wichtige Qualitätsmerkmale der Kindertagesbetreuung. Die pädagogische Fachpraxis muss sich dieser Herausforderung durch die Ergänzung bzw. Erweiterung ihrer jeweiligen Konzeption stellen. Die Leitgedanken enthalten lediglich theoretische Aussagen zu einzelnen Bereichen. Es fehlen konkrete Hinweise, wie das
pädagogische Personal die Beteiligung der Kinder im Alltag konkret fördern kann.“

Außerdem erneuert die Gewerkschaft ihre Kritik an dem DESK-Verfahren, fordert Veränderungen für die Horte, in deren Abschnitt die Erledigung von Hausaufgaben überbetont wird und zeigt sich verwundert, dass das Kapitel Qualitätsmanagement und Evaluation noch nicht vorliegt.

Abschließend betont Annett Lindner in der Stellungnahme: "Die Bildungskonzeption kann in der Praxis nur dann eine konkrete Wirkung entfalten, wenn die Landespolitik die notwendigen Rahmenbedingungen schafft. Dazu zählt ausreichend Zeit für die Auseinandersetzung mit den Inhalten, Zeit für einen entsprechenden Austausch unter Fachkräften und Zeit für die Umsetzung der Bildungs- und Erziehungsbereiche. Die Fülle der Anforderungen an die Fachkräfte bei gleichzeitig unzureichenden personellen Rahmenbedingungen führt zu einer kontinuierlichen Überlastung. Erst wenn sich die Rahmenbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern grundlegend verbessern, kann eine gute praktische Umsetzung erfolgen." Dafür braucht es, so wird die GEW M-V nicht müde immer wieder zu erklären, einen landesweit einheitlichen und auskömmlichen gesetzlichen Mindestpersonalschlüssel zur Finanzierung des Personals in den Kindertageseinrichtungen. 

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