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Lockdown:

GEW M-V fordert klare Regelungen für den Besuch von Kitas und Schulen und richtet Appell an Gesellschaft

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW M-V) stellt sich in dieser Situation vor die Lehrkräfte und die Erzieher:innen in den Kitas und Einrichtungen der Jugendhilfe: "Die Lage ist ernst. Aus unserer Sicht hat es die Landesregierung bisher versäumt, ausreichend Schutzmaßnahmen zu ermöglichen. Für diejenigen, die auch jetzt noch täglich mit zahlreichen Haushalten in Kontakt kommen, fordern wir deshalb ausdrücklich Schutzmaterial wie Einmalmasken, FFP2-Masken und mobile Luftfilteranlagen nach arbeitsschutzrechtlichem Standard", erklären die beiden GEW-Landesvorsitzenden Annett Lindner und Maik Walm. Außerdem sprechen sich beide dafür aus, mit Blick auf die dann aktuelle Lage zum Jahresbeginn über ein weiteres Vorgehen für Kitas und Schulen zu entscheiden. 

Symbolfoto/GEW

In Verbindung mit den am 16. Dezember in Kraft tretenden Maßnahmen sieht die Bildungsgewerkschaft zahlreiche Probleme, die es im Vorfeld zu lösen gilt, einhergehen. "Bereits gestern Nachmittag haben wir die Landesregierung aufgefordert, sofort den Kita/Schul-Expertenrat einzuberufen, der sich mit der Umsetzung einer eingeschränkten Betreuung beschäftigen soll. Die GEW vertritt die Position, dass ab Mittwoch, bis in den Januar hinein, eine Betreuung nur noch dann möglich sein soll, wenn von den Arbeitgeber:innen eine Unabkömmlichkeitsbescheinigung ausgestellt wird und keine anderweitige Betreuung möglich ist", sagt die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner. Damit würden sich, so die GEW, die Gruppen verkleinern und das Risiko einer Infektion für Erzieher:innen und Kinder gesenkt werden. 
 

Gleiches fordert die Gewerkschaft für die Betreuung der Grundschüler:innen in den Schulen. "Auch hier darf der Schulbesuch ab Mittwoch nur mit der Unabkömmlichkeitsbescheinigung der Arbeitsstelle möglich sein, die ausweist, das anders eine Betreuung nicht zu leisten ist. Gleichzeitig sollten die Kitas wie auch Schulen die Möglichkeit haben, aus sozialen Erwägungen heraus eine Anwesenheit zu ermöglichen, um Kinder zu schützen oder ihnen ein warme Mahlzeit zu ermöglichen. Schülerinnen und Schüler, die die Schulen weiterhin besuchen, sollen dort bei der Erledigung der ihnen gestellten Aufgaben innerhalb der bisherigen Kohorten unterstützt werden, ohne das Noten vergeben werden. Wir brauchen aber möglichst kleine Gruppen und Schutzmaterial für mehr Sicherheit. Bei allem, was zu entscheiden ist, gilt, dass auch Lehrer*innen und Schüler*innen Weihnachten in Familie verdient haben", sagt der GEW-Landesvorsitzende Maik Walm. 

Über das aktuelle Lagemanagement hinaus braucht es aus Sicht der Gewerkschaft jetzt eine Beschäftigung damit, wie es im neuen Jahr in den Schulen verlässlich weitergehen kann. "Dieses Schuljahr ist nicht wie andere. Es ist an der Zeit, dass wir uns dies eingestehen und über Optionen sprechen, ob und wie Abschlüsse in diesem Schuljahr möglich sind", sagt Maik Walm. 
 

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern richtet sich mit einem eindringlichen Appell an die öffentlichen Verwaltungen und private Arbeitgeber:innen, wann immer es möglich ist, den Beschäftigen zumindest Homeoffice zur Betreuung der Kinder zu ermöglichen. "Die Zahl der Kontakte ist in Kitas und Schulen zurzeit deutlich zu hoch! Bitte ermöglichen Sie jenen, die Betreuung in Anspruch zu nehmen, auf deren Tätigkeit wir als Gesellschaft alle angewiesen sind. Wir alle wissen, dass Arbeit und Kinderbetreuung gleichzeitig schwer bis gar nicht miteinander zu vereinbaren sind und fordern deshalb Unterstützung für die Situation der Arbeitnehmer:innen! " Die GEW M-V wird sich in den kommenden Stunden und Tagen weiterhin aktiv in die Beschlussfassungen einbringen und den Schutz der Bildungsbeschäftigten im Land einfordern. 

Kontakt
Michaela Skott
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