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GEW M-V fordert: Gesundheitsschutz für Lehrkräfte in den Fokus nehmen!

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW M-V) nimmt zu einer möglichen Verlängerung des Lockdowns bis zum 31. Januar 2021 Stellung: "Das träfe uns alle zweifellos hart, aber nicht unerwartet. Für die Schulen entstünde erneut eine Situation, die mit der des ersten Lockdowns im März des vergangenen Jahres vergleichbar ist - und das ist erschreckend. Auch ein dreiviertel Jahr nach der Pandemie sind die Schulen nicht ausreichend auf Distanzunterricht oder Wechselmodelle vorbereitet, geschweige denn, dass die räumlichen Gegebenheiten so angepasst wurden, dass sich für alle Beteiligten gefahrlos Präsenzunterricht erteilen lässt. Uns allen muss klar sein, dass die kommenden Wochen für die Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler vor allem von Kompromissen hinsichtlich der Inhalte und der Umsetzung von Unterricht geprägt sein werden", erklärt der GEW-Landesvorsitzende Maik Walm.

Die Schulen seien weder personell noch sachlich dafür ausgerüstet über einen solch langen Zeitraum hinweg den Unterricht so zu gestalten, dass die Rahmenlehrpläne und Vorgaben zu Klausuren, Prüfungen etc. erfüllt werden können. "Ein wenig grüßt uns hier täglich das Murmeltier: In manchen Schulen gibt es kein Internet, in anderen nicht genug Personal, anderswo fehlt beides. Lüftungsgeräte gibt es kaum. Es fehlen noch immer FFP2-Masken. Zahlreiche Kinder haben zu Hause weder die Technik noch die Bandbreite, um am digitalen Unterricht teilzuhaben." Die Kultusministerkonferenz hat heute einen Stufenplan zur Wiedereröffnung von Kitas und Schulen vorgelegt, der keinen wesentlichen neuen Umgang mit den Schulschließungen skizziert. "Was wir jetzt brauchen, sind Regelungen für die Abschlussprüfungen, die die Bildungsmöglichkeiten der jeweiligen Schulen in den vergangenen Monaten berücksichtigt und zugleich eine bundesweite Anerkennung sichert. Wir brauchen endlich außerdem einen deutlich stärkeren Fokus auf den Gesundheitsschutzmaßnahmen für Lehrkräfte. Jene mit einem großen Risiko für eine schwere Erkrankung mit Covid-19 sollten bei hohen Inzidenzzahlen nicht in den Präsenzunterricht geschickt werden. Außerdem muss vor allem für Lehrkräfte und Erzieher:innen, insbesondere die Risikogruppen, jetzt schnell eine bevorzugte Impfung angeboten werden. Gleichzeitig sollten allen Schulen ausreichend Schutzmaterial - auch FFP2-Masken - zur Verfügung gestellt werden. Wenn die lokalen Inzidenzzahlen das Tragen einer Maske auch im Unterricht notwendig machen sollten, dann muss auch dies ermöglicht werden." Die GEW M-V will außerdem erreichen, dass Lehrkräften und Erzieher:innen, die sich mit SARS-CoV-2 infizieren und erkranken, diese Krankheit als Dienstunfall oder Berufskrankheit anerkannt wird, es sei denn, es wird nachgewiesen, dass sie sich außerhalb des Dienstes infiziert haben. 

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