Fachkräfteoffensive: Kitas mit Mindestpersonalschlüssel attraktiver machen
Sozialministerin Stefanie Drese hat am Freitag eine Fachkräfteoffensive für Kitas angekündigt. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich erfreut: "Was die Situation in den Einrichtungen angeht, ist es bereits fünf nach zwölf. Eine Fachkräfteoffensive ist mehr als überfällig", erklärt die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner und ergänzt: "Doch dafür braucht es attraktive Arbeitsplätze und dafür braucht es endlich einen landesweit einheitlichen und auskömmlichen Mindestpersonalschlüssel! Nur damit können die Kitas genug Personal einstellen, um auch Krankheiten, Weiterbildungen, Mutterschutz oder Urlaub der Kolleginnen und Kollegen zu berücksichtigen. Das ist bisher nicht der Fall."
Denn nur der kleinste Teil, aus den von Bund und Land durch das so genannte Gute-Kita-Gesetz zusätzlich investierten Mitteln, wird direkt in Maßnahmen zur Verbesserung der pädagogischen Qualität investiert. Die Elternbeitragsbefreiung verbessere die Qualität nicht. Positiv hebt auch die Gewerkschafterin die steigende Tarifbindung hervor: "Doch dies ist allenfalls ein Nebeneffekt. In erster Linie ist der Lohnanstieg den Gewerkschaften und der Hartnäckigkeit ihrer Mitglieder zu verdanken", macht Annett Lindner deutlich. Denn nach wie vor müssten sich die Erzieher*innen das, was ihnen angesichts ihrer wichtigen Tätigkeit zusteht, meist noch mit Streiks erkämpfen. "Es ist mitnichten der Fall, dass dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bei den Kita-Trägern der rote Teppich ausgerollt wird." Besonders kritisch wird die GEW M-V den angekündigten Einsatz von Alltagshelfer*innen begleiten. "Bisher hat sich das Land immer mit der hohen Quote von Fachkräften in Kitas gebrüstet. Scheinbar plant das Sozialministerium nun eine Abkehr von diesem bisherigen Weg."
19059 Schwerin