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Druck machen!

Warnstreik für mehr Gehalt im öffentlichen Dienst der Länder

In den Tarifverhandlungen des Öffentlichen Dienstes der Länder (TV-L) kommt es nun auch in Mecklenburg-Vorpommern zum Warnstreik.

Die Gewerkschaften GEW, GdP, ver.di, IG Bau, sowie der dbb beamtenbund und tarifunion rufen die tarifbeschäftigten Angestellten des Landes für den 27. Februar zu einem landesweiten, ganztägigen Warnstreik auf. Die zentrale Kundgebung wird in Schwerin stattfinden. Hier werden an diesem Tag Lehrer*innen, Erzieher*innen, Polizist*innen, Angestellte aus der Bau- und Forstwirtschaft sowie den Landesverwaltungen erwartet. Auch Beamtinnen und Beamte, die selbst nicht streiken dürfen, zeigen sich in ihrer dienstfreien Zeit solidarisch. Aus allen Landesteilen werden Busse und Fahrgemeinschaften die Kolleginnen und Kollegen nach Schwerin bringen. Die Streikauswirkungen werden mancherorts deutlich zu spüren sein.

Sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens jedoch 200 Euro, das sind die Kernforderungen der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes. Bereits zwei Verhandlungsrunden wurden, ohne dass die Arbeitgeber ein akzeptables Angebot vorgelegt hätten, ergebnislos beendet.

 „Druck machen!“ lautet die Devise der Gewerkschaften auch in Mecklenburg-Vorpommern, noch bevor am 28. Februar die Verhandlungen fortgesetzt werden.


Statements:

Annett Lindner, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW M-V)
„Uns bleibt jetzt keine andere Wahl als den Druck zu erhöhen, da sich die Arbeitgeber an für uns zentralen Stellen nicht bewegt haben. Dazu zählt die Verbesserung der Eingruppierung der angestellten Lehrkräfte genauso wie die Angleichung der Einkommen der im Sozial- und Erziehungsdienst. Die Attraktivität der Arbeit in Schulen und Kindertagesstätten muss dringend und umfassend gesteigert werden.“

Siegmar Brandt, stellv. Landesvorsitzender Gewerkschaft der Polizei Mecklenburg-Vorpommern (GdP M-V)
„Würde es statt um Tariferhöhungen um Diätenerhöhungen gehen, wären wir jetzt schon fertig. Die Politik muss nun Verantwortung übernehmen und in eine bessere Zukunft investieren, damit der Staat auch morgen noch handlungsfähig ist.“

Anne Claussen, Gewerkschaftssekretärin öffentlicher Dienst ver.di Bezirk Rostock/Schwerin
„Auch nach der 2. Verhandlungsrunde liegen die Verhandlungspartner weiterhin weit auseinander. Im öffentlichen Dienst der Länder geht es für die Beschäftigten um eine faire Bezahlung für die täglich zu leistende Arbeit. Daher gilt es auch, den Unterschied in der Vergütung zwischen Beschäftigten der kommunalen und Landesebene anzugleichen, sowie Anschluss an die Tariflohnentwicklung der Gesamtwirtschaft zu halten. Dies ist ein Garant dafür, dass die Länder als Arbeitgeber attraktiv bleiben, und im Wettbewerb um Fachkräfte auch in Zukunft eine Chance haben. Die Antwort kommt daher jetzt aus den Dienststellen und Unternehmen. Die Vorbereitungen eines landesweiten Streiktages sind angelaufen.“

Dirk Johne, stellv. Regionalleiter IG BAU Region Nord
„Wer unsere Forderungen nach 6 Prozent, mindestens 200 Euro in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen und Überschüssen in Milliardenhöhe sowie strukturelle Verbesserungen bei der Eingruppierung ablehnt, muss mit dem Widerstand der Beschäftigten rechnen“, so der Stellvertretende Regionalleiter der Region Nord Dirk Johne der IG Bauen-Agrar-Umwelt. „Wir rufen alle Beschäftigten auf: Unterstützt unsere Forderungen – jetzt streiken wir!“

Dietmar Knecht, Landesvorsitzender dbb beamtenbund und tarifunion
„Der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern ist vom Stabilitätsrat eine vorbildliche Haushaltsführung bescheinigt worden - daher ist die Ankündigung bis zum Ende der Legislatur künftige Tarifabschlüsse mit der TdL zeit- und wirkungsgleich übertragen zu wollen ein motivierendes Signal an die Beamtenschaft des Landes und der Kommunen. Dennoch dürfen wir uns darauf nicht ausruhen und werden die Landesregierung auffordern mit uns über das Ende des Personalabbaus, weitere Attraktivitätssteigerungen, zusätzliche Verbesserungen bei Erschwernissen und Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung zu verhandeln“.

V.i.S.d.P.
Annett Lindner, Christian Schumacher, Diana Markiwitz, Dietmar Knecht, Dirk Johne

 

Ansprechpartnerin Presse:

Michaela Skott
freie Pressereferentin
presse@gew-mv.de
0172.902 323 8