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Bundesweiter Protesttag am 23. September: Die Lage an den Schulen verschärft sich.

Stellen bleiben unbesetzt. Immer mehr Seiteneinstiegskräfte im Unterricht.

Seit knapp vier Wochen läuft das Schuljahr in MV. Auch hier verschärft sich die bundesweit spürbare Bildungskrise. Lehrkräfte fehlen, die Zahl derer im Seiteneinstieg steigt. Die Folgen sind Unterrichtsausfall und Lehrkräfte, die wegen der vielfältigen Belastungen ihrer eigentlichen Tätigkeit - alle Schüler:innen individuell zu fördern - nicht nachkommen können. Dies wiederum führt zu Flucht in die Teilzeit, hohen Krankenständen und vorzeitigen Berufsausstieg bei Pädagog:innen.  Ähnlich verhält es sich in den Kitas des Landes. Immer häufiger beklagen die Träger, dass sie nicht mehr ausreichend Personal finden. Vor diesem Hintergrund kann sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) nicht erklären, wie im Rahmen der laufenden Haushaltsverhandlungen die Bundesregierung Einsparungen im Bildungswesen vorschlagen kann. Deshalb hat sich die GEW MV dem Bildungsappell „Bildungswende JETZT“ angeschlossen. Um jetzt aus der Krise zur dringend benötigten Bildungswende zu kommen, rufen wir auch für MV zur Teilnahme am bundesweiten Bildungsprotesttag am 23.09.23 in Rostock (um 12:05 Uhr am Doberaner Platz) auf.

Fakten für MV:

Die Fachkräftequote in den Kitas MV prognostiziert das Ministerium für Kindertagesförderung für 2023 mit 95,2 Prozent. Die Zahl der Auszubildenden Erzieher:innen reicht nicht aus, um den Fachkräftebedarf nachhaltig zu decken, dies wurde im Rahmen eines Fachkräftedialogs u.a. durch die GEW MV bereits rechnerisch dargelegt. Darüber hinaus entscheidet sich ungefähr ein Drittel der Absolvent:innen nicht für eine Berufsaufnahme in MV. Das Land plant deshalb die Öffnung des Fachkräftekatalogs u.a. für andere Mangelberufe und nicht anerkannte Ausbildungsberufe.
Laut einer Recherche des RND waren zu Beginn des Schuljahres 157 Vollzeitstellen unbesetzt. Der Anteil der Lehrkräfte im Seiteneinstieg betrug über 37 Prozent. Das ist signifikant höher als im Vergleich der ostdeutschen Flächenländer. Der überwiegende Teil dieser Lehrkräfte verfügt nicht über einen Masterabschluss, kommt demzufolge mit deinem deutlich niedrigerem Qualifikationsniveau als grundständig ausgebildete Lehrkräfte in die Schulen. Die meisten Lehrkräfte im Seiteneinstieg werden für den Unterricht in allgemeinbildenden Fächern eingestellt. Ein ähnliches Bild zeichnet sich für die Beruflichen Schulen.

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