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Zum Kindertag – GEW MV fordert Inflationsausgleich und Mindestpersonalschlüssel

1. Juni 2023/Schwerin: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) erneuert anlässlich des Kindertages ihre Forderung an das Land, die Landkreise und Kommunen sowie die Träger von Kindertagesstätten und Horten, die Zahlung eines Inflationsausgleiches für alle Erzieher:innen zu ermöglichen.

„Gute Bildung ist das Recht unserer Kinder. Sie geht untrennbar einher mit guten Arbeitsbedingungen von Erzieher:innen. In Zeiten der Inflation müssen nun viele von ihnen Nettoeinkommensverluste hinnehmen. Das darf nicht sein!“, erklärt die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner. Deshalb hat die GEW MV heute alle Beteiligten zu einem Parlamentarischen Lunch eingeladen. „Gemeinsam wollen wir ausloten, welche Möglichkeiten bestehen, die Beschäftigten kurzfristig zu entlasten.“

Zuletzt hatten die Gewerkschaften und Tarifpartner im öffentlichen Dienst als Bestandteil des neuen Tarifvertrages eine Inflationsausgleichspauschale verhandelt. Davon können jedoch nur etwa 20 Prozent der Erzieher:innen im Land profitieren, die anderen gehen leer aus: „Natürlich wäre es uns auch lieber, alle unsere Kolleg:innen im Land würden nach TVöD bezahlt. Dann hätten wir diese Forderung heute nicht stellen müssen. Zur Wahrheit gehört jedoch, dass die Ausgliederung der Kitas und Horte aus den Kommunen eine öffentliche Sparmaßnahme mit gigantischem Ausmaß war, deren Nachwirkungen die Erzieher:innen noch heute täglich in ihren Portemonnaies und später in der Rente spüren.“

Grundsätzlich können alle Arbeitgeber:innen ihren Beschäftigten einen Inflationsausgleich steuer- und abgabenfrei bezahlen. Kita- und Hortträger müssten diesen jedoch aus eigener Tasche leisten und bekommen diesen, so sie nicht im TVöD sind, nicht durch das Land und die Landkreise und Kommunen refinanziert. „Der Grund dafür ist das Finanzierungssystem der Kindertagesförderung. Hier sind dringend Anpassungen notwendig.“

Außerdem fordert die Bildungsgewerkschaft das Land auf, noch in diesem Jahr den im Koalitionsvertrag verankerten, landesweit einheitlichen Mindestpersonalschlüssel zur Kita- und Hortfinanzierung einzuführen. „Es wird Zeit, dass in MV jedes Kind bereits in der frühkindlichen Bildung die gleichen und vor allem gute Bedingungen erhält. Das lässt sich nur auf diese Weise sicherstellen“, sagt Annett Lindner. In weiteren, späteren Schritten müsse dann ebenfalls die Fachkraft-Kind-Relation angepasst und deutlich verbessert werden, erklärt die Gewerkschafterin.

Unter dem Hashtag #HerDamit startet die GEW MV zeitgleich eine Videokampagne über ihre Sozialen Medien. Erzieher:innen und andere Kitabeschäftigte fordern sich hier den Inflationsausgleich und Mindestpersonalschlüssel persönlich ein.

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Michaela Skott
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