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Tag der Deutschen Einheit: Gute Bildung hängt noch immer vom Geldbeutel der Eltern ab

In diesem Jahr ist das Land Mecklenburg-Vorpommern Gastgeber der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit. Aus diesem Anlass weist die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) daraufhin, dass es auch heute – 34 Jahre nach der Wende – noch nicht gelungen ist eine Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse und damit auch der Bildungschancen zu erreichen. „Gute Bildung hängt nach wie vor vom Geldbeutel der Eltern ab und von ihren Ressourcen, gut für ihre Kinder zu sorgen und sich für sie einzusetzen. Viel zu viele Kinder und Jugendliche bleiben deshalb auf der Strecke und können nicht das erreichen, was ihnen eigentlich möglich wäre. Das gilt deutschlandweit aber auch in unserem Bundesland selbst“, sagt der GEW-Landesvorsitzende Nico Leschinski.

 „Es galt einmal das Ziel, dass zehn Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die Bildung ausgegeben werden sollte, da es sich hierbei um eine Investition handelt, die in jedem Fall eine hohe Rendite einbringt. Davon sind wir heute mit knapp sieben Prozent weit entfernt. Im Ranking der Bildungsausgaben für Schulen liegt unser Bundesland bspw. an letzter Stelle. Wir fordern deshalb die Aufhebung der Schuldenbremse mindestens für Bildungsausgaben von der Kindertagesförderung über die Schulen bis hin zu den Hochschulen und die Wissenschaft!“ 

Für das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hebt die stellv. Landesvorsitzende Ulrike von Malottki hervor, dass insbesondere in der Kindertagesförderung die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse – immerhin eine Aufgabe mit Verfassungsrang – noch immer nicht erreicht sei: „Auch mit dem vielgepriesenen Landesrahmenvertrag investieren die Landkreise und kreisfreie Kommunen noch längst nicht gleich viel Geld in die frühkindliche Bildung. Noch dazu rechnet sich das Land auf Bundesebene mit der Einbringung der Übernahme der Elternbeiträge die Ausgaben im Bundesländervergleich schön. Das darf nicht so bleiben! Wir fordern einen landesweit einheitlich gesetzlich geregelten Mindestpersonalschlüssel, der alle Aufgaben des KiföG auskömmlich abdeckt.“ Darüber hinaus schließt sich die GEW MV den Forderungen der Initiative „Jedes Kind zählt“ (www.jedes-kind-zählt.de) an, die bundeseinheitliche Standards in der frühkindlichen Bildung fordert. Darunter fallen bspw. zusätzliches Personal sowie eine bessere Ausstattung und bessere Arbeitsbedingungen. Die Initiative, vertreten von dem GEW-Mitglied Katja Ross, wird am 7. Oktober dazu vor dem Petitionsausschuss des Bundestages sprechen.  

Verbessern müssten sich auch die Bedingungen für Studierende, ergänzt die stellv. Landesvorsitzende Sandra Astáras, diese müssten ihren Lebensunterhalt oft am Rande der Armut bestreiten. „Wir brauchen ein deutlich höheres BAföG und die Ausdehnung der Inanspruchnahme. Auf Landesebene fordern wir die Landesregierung auf, sich endlich für einen Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte (TV Stud) einzusetzen und dies ggf. als Land allein umzusetzen!“ Die Einführung eines TV Stud ist auch Teil der Koalitionsvereinbarung der rot-roten Landesregierung, man müsse nun nur noch ins Handeln kommen. Die GEW MV schließt landesweite Aktionen hierzu nicht mehr aus.
 

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