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Zahl der Studierenden gestiegen - GEW weist auf Mängel in den Studien- und Arbeitsbedingungen hin

Zum Jahresende informierte das Bildungsministerium über die Zahl der Studierenden im Land. Die GEW Mecklenburg-Vorpommern begrüßt die hohen Studierendenzahlen. Gleichzeitig weist sie darauf hin, dass die Hochschulen entsprechend diesen Zahlen weiter ausgebaut werden müssen. In den zurückliegenden Jahren wurden Stellen gekürzt, weil man mit weniger Studierenden gerechnet hatte. Darum herrscht Mangel an Forschungskapazitäten, die Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses sind nach wie vor prekär.

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Obligatorische Lehre wird vielfach von befristeten wissenschaftlichen Mitarbeitern und zum Teil sogar von semesterweise beschäftigten Lehrbeauftragten geleistet. Kleine Fächer sind bedroht, obwohl einige von ihnen bundesweit nur an Hochschulen von MV vertreten sind. Das schlägt sich auch in der Struktur der Studierendenschaft nieder: Während die Zahlen bei den Studienanfängern hoch sind, führen erheblich weniger Studierende bei uns ihr Studium nach dem 6. Semester in Masterstudiengängen fort.

Auch der Bund ist gefordert

Die GEW fordert bundesweit allein an den Universitäten über 80 Prozent mehr Professoren. Von einem solchen Aufwuchs würden auch die Universitäten unseres Landes profitieren.
Der GEW MV ist bewusst, dass die finanziellen Bedingungen für Verbesserungen nicht vom Land allein geschaffen werden können. Die Vierte Hochschulpolitische Konferenz des Landes hat darüber diskutiert, wie der Bund noch mehr in die Finanzierung der Hochschulen einbezogen werden kann. Die GEW MV unterstützt Forderungen nach einem nachhaltigen Einstieg des Bundes in die Grundfinanzierung der Hochschulen. Sie verbindet damit auch einen Appell an die Koalitionspartner der künftigen Bundesregierung. Das so genannte Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern in der Bildungsfinanzierung hat nur noch wenige Befürworter. Neue Weichenstellungen sind erforderlich. Hochschulen agieren länderübergreifend und erfüllen gesamtgesellschaftliche Aufgaben. In MV gibt es Rückhalt dafür. Die GEW MV solidarisiert sich mit Planungen des Landes, in einem erneuerten Landeshochschulgesetz zum Beispiel bessere Arbeitsbedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und klare Grenzen für den Einsatz von Lehrbeauftragten festzuschreiben. Sie würden dazu beitragen, dass die Hochschulen des Landes ihre Aufgaben erfüllen können und für Studierende und Mitarbeiter nachhaltig attraktiv sind.

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Michaela Skott
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