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Vor den Herbstferien - Schulen im Land sind auf Unterricht in Pandemiezeiten nicht vorbereitet

Anlässlich des Weltlehrertages, der jährlich am 5. Oktober international begangen wird, wenden sich die GEW-Landesvorsitzenden Annett Lindner und Maik Walm an die Lehrkräfte im Land: "Wir bedanken uns bei allen Pädagog*innen für ihre engagierte Arbeit. Besonders in diesen herausfordernden Zeiten tragen Lehrkräfte auch unter schwierigen Rahmenbedingungen dafür Sorge, dass kein Kind zurückbleibt. 30 Jahre nach Gründung unseres Bundeslandes wollen wir außerdem jenen Lehrerinnen und Lehrern danken, die den Kraftakt des Zusammenwachsens auch der verschiedenen Bildungssysteme über die Jahre begleitet haben. Ihrer solidarischen Leistung seinerzeit ist es zu verdanken, dass zahlreiche Kündigungen vermieden werden konnten. Nicht immer wurde ihnen das gedankt. Dabei haben alle trotz Jahren der Teilzeit und Pflichtstundenerhöhungen große Leistungen vollbracht. Sie werden dafür deutliche Einschnitte in der Rente spüren."

Symbolfoto/GEW

Doch nicht erst seit Beginn der Pandemie ist die Arbeitsbelastung für Lehrer*innen zu hoch, wie die GEW bereits 2018 mit einer repräsentativen und von vielen Seiten gelobten Arbeitszeitstudie fundiert belegt hat. Viele arbeiten deutlich über das vertragliche Stundenmaß hinaus. In den vergangenen Monaten ist der Arbeitsaufwand für Lehrkräfte im Einzelnen und für Schulleitungen im Besonderen darüber hinaus noch einmal angestiegen. Die Mehrarbeit, bedingt durch die Vorgaben wie etwa Aufsichtspflichten, digitales Lernen, ständiges Neuorganisieren von Stundenplänen, Dokumentation, Ansprechbarkeit an sieben Tagen die Woche - auch bis spät in die Abendstunden - bei gleichzeitig fehlendem Personal wird zurzeit nirgends gemessen oder gar bei der Stundenzuweisung an die Schulen berücksichtigt.

Der GEW-Landesvorsitzende Maik Walm macht deutlich: "Das kann und darf nicht so bleiben! Diese Situation geht zu Lasten der Gesundheit der Kolleg*innen und der Bildungsqualität. Die Schülerinnen und Schüler werden die Auswirkungen dieser Krise deshalb langfristig spüren.  Wir müssen jetzt Freiräume schaffen, nicht pädagogisch Notwendiges streichen und vor allem deutlich mehr Personal in die Schulen bringen. Jetzt braucht es Anreize für die Arbeit in Schulen, insbesondere in ländlichen Bereichen, genauso wie attraktive Entwicklungsperspektiven für berufserfahrene Pädagog*innen." Zum Schuljahresbeginn fehlten 300 Lehrkräfte an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen des Landes. Auch in den kommenden Jahren werden viele Lehrer*innen in Rente gehen und müssen ersetzt werden. 

Die in dieser Woche bekannt gewordenen Pläne zu zusätzlichen Investitionen in die Schulen in Höhe von 256 Millionen Euro begrüßt die GEW M-V. Dazu erklärt Maik Walm: "Frisches Geld für Digitalisierung und Schulbau ist zweifellos hilfreich. Wir freuen uns, dass das Land diesen Schritt geht und hoffen, dass die Mittel schnell ihren Weg in die Schulen finden.“ 

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