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Ohne gute Bedingungen im Studium, im Referendariat und am Arbeitsplatz gibt es keine (gute) Schule in M-V!

18.10.2018 - Schwerin: Zur heutigen Pressekonferenz des Bildungsministeriums zur Veröffentlichung der Studie über den Studienerfolg von Lehramtsstudierenden nimmt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW M-V) wie folgt Stellung:

„Mit der heutigen Vorlage der Studie zu Erfolg und Misserfolg bei Lehramtsstudent*innen geht das Bildungsministerium einen wichtigen Schritt, den auch wir im Übrigen lange eingefordert haben. Uns ist dabei klar, dass es keine einfachen Lösungen gibt“, sagen die Landesvorsitzenden der GEW M-V, Annett Lindner und Maik Walm.

Angesichts der jüngst durch die KMK vorgelegten Zahlen zum Lehrkräftebedarf bis 2030 und der Ergebnisse der Studie stellt die Gewerkschaft fest, dass der Bedarf an ausgebildeten Lehrkräften aus eigener Kraft nicht gedeckt werden kann. Etwa 8.700 Lehrerinnen und Lehrer müssen in diesem Zeitraum in M-V neu eingestellt werden. „Für alle, die sich für gute Schule in Mecklenburg-Vorpommern einsetzen, sind das dramatische, wenn auch nicht vollends überraschende Befunde“, sagt Maik Walm und fügt hinzu: „Für die Kolleginnen und Kollegen in den Schulen wird die ohnehin schon hohe Belastung damit in den kommenden Jahren noch größer werden“. 
Eine Verbesserung der Situation muss sich aus Sicht der Gewerkschaft auch auf das Studium und das Referendariat beziehen: „Wir brauchen ein Studium, dass die Student*innen explizit auf ihren Beruf als Lehrer*in vorbereitet. Alle Bestandteile des Studiums müssen personell, inhaltlich und strukturell so ausgerichtet sein, dass die angehenden Lehrerinnen und Lehrer zukünftig angemessen auf ihren anspruchsvollen Beruf vorbereitet werden“, sagt Maik Walm. Heute ist es so, dass Lehramtsstudierende ein Fachstudium absolvieren, das sich im Wesentlichen nicht auf das Lehramtsfach selbst, sondern auf die gewählte Fachwissenschaft bezieht. Am Ende des Studiums steht dann zum Beispiel eher eine Fachphysikerin jedoch keine Physiklehrerin. „Deshalb brauchen wir zeitnah ernsthafte Gespräche für eine verbesserte Lehrer*innenbildung und zu einem Personalentwicklungskonzept für gute Schulen mit attraktiven Arbeitsplätzen im Land“, bestärkt Annett Lindner. „Wir stehen für eine Zusammenarbeit bereit,“ erklären beide Vorsitzende abschließend.

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Michaela Skott
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