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GEW und Grundschulverband raten von Verkürzung des Referendariats ab

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW M-V) und die Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern im Grundschulverband e.V. nehmen gemeinsam Stellung zu den geplanten Veränderungen in der Ausbildung der Grundschullehrkräfte. 

Symbolfoto/GEW

Beide Vereinigungen kritisieren die geplante Verkürzung des Referendariats von 18 auf 12 Monate für Grundschullehrkräfte. So sagt Ralph Grothe, Landesgruppenvorsitzender des Grundschulverbandes: "Wir raten dringend davon ab, diesen Schritt zu gehen. Selbst wenn, wie beabsichtigt, das 10. Semester an der Universität als Praxissemester angelegt würde, kann ein solches die schulpraktische Ausbildung nicht ersetzen. Aus schulorganisatorischer Sicht bleiben nur zehn Monate übrig, um das praktische Rüstzeug für die spätere berufliche Laufbahn zu legen, in denen schon die allerersten eigenen Unterrichtsversuche gleich prüfungsrelevant sind". Ähnlich sieht man das auch bei der Gewerkschaft. Maik Walm, GEW-Landesvorsitzender, erklärt: "Dem Wunsch, die Ausbildung kurz zu halten, wird, noch dazu ohne Not, die Lernzeit im Referendariat geopfert. Das geht zu Lasten der Ausbildungsqualität und, im Umkehrschluss, später zu Lasten der Bildungsqualität für unsere Kinder. Bundesweit gibt es hierfür zudem kein Vorbild. Praxis im Studium und Praxis im Referendariat folgen unterschiedlichen Zielen und sind deshalb nicht einfach austauschbar. Aus unserer Sicht wird der Druck auf die Referendar*innen damit deutlich zunehmen." Mit Blick auf die Umsetzung stimmt es die GEW vorsichtig optimistisch, dass für die Verkürzung keine eigene gesetzliche Regelung geschaffen, sondern eine bereits bestehende Kann-Bestimmung genutzt wird. "Da bleibt uns die Hoffnung, dass das Land sich schnell einsichtig zeigt und von dieser Idee wieder abrückt", sagt der Gewerkschafter abschließend.

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