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GEW: Schulöffnungen nur mit richtigen Rahmenbedingungen!

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern ist irritiert angesichts der gestern befeuerten Öffnungsdebatten. Dazu nimmt der GEW-Landesvorsitzende Maik Walm noch vor der heutigen Landtagssitzung Stellung: "Das geben die Entwicklung der Fallzahlen und der schwer einschätzbare Einfluss von Mutationen nicht her! Es ist und bleibt uns unverständlich, wie man Öffnungsforderungen ohne genaue Verfahrensvorschläge und definierte Bedingungen aussprechen kann.

Wer Schulen einfach öffnet, sollte selbst einmal den ganzen Tag, über acht Stunden hinweg ohne nennenswerte Pausen Maske tragend permanent kommunizieren.“   Schon die Entwicklung in den Kindertageseinrichtungen sollte aus Sicht der GEW M-V Mahnung sein. Mit Beginn der Lockerung bei den Kitas im Februar steigen die Zahlen in den Einrichtungen sprunghaft an. Dabei sind sowohl die Kinder als auch die Erzieher:innen so genannte Index-Fälle. Zahlreiche Menschen sind deshalb aktuell in Quarantäne - auch landesweit. Ein ähnliches Bild ergibt sich aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg und aus Schwerin. Im Landkreis Rostock musste man sogar die Lockerungen bereits zurücknehmen. Die Zahl der Neuinfektionen der 0- bis 4-Jährigen liegt auf dem Niveau der über 80-Jährigen und dem der Menschen jüngeren Alters. Landrat Stefan Sternberg und Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier mahnen, das bislang Erreichte nicht zu verspielen. „Den Start der Impfungen für Lehrkräfte und Erzieher:innen begrüßen wir ausdrücklich. Dennoch sollten wir bedenken, dass es selbst bei günstiger Organisation durch die Impfabstände bis zum Beginn des Sommers dauern wird, bis alle, die es wollen, einen ausreichenden Impfschutz haben.“ Für den dafür aktuell genutzten Impfstoff von Astrazeneca liegen darüber hinaus noch keine Erkenntnisse darüber vor, ob auch die Übertragung von Infektionen verhindert wird. Maik Walm fährt fort: "Wenn wir in dieser Situation jetzt die Öffnungen von Schulen vorantreiben und das sollten wir im Sinne aller an Schule Beteiligten dringend ausgehend vom lokalen Infektionsgeschehen prüfen (!), dann geht das nur unter streng geregelten Voraussetzungen wie Impfen für alle Pädagog:innen, mindestens zwei Tests pro Woche, Bedingungen für Abstand und Lüftung. Der Gefährdungs- und Belastungssituation in Grund- und Förderschulen wie in vollen Abschlussklassen der Regional- und Gesamtschulen, der Gymnasien und Berufsschulen muss endlich angemessen begegnet werden. Alle Jahrgangsstufen sollten im Wechselunterricht in die Schulen zurückkehren. Die Klassen sollten, wenn es die Klassengröße und räumlichen Voraussetzungen nötig machen, halbiert werden und im Wechsel die Schule besuchen. Dabei muss den Schulen die Freiheit eingeräumt werden, in Absprache mit dem örtlichen Gesundheitsamt eigene Konzepte aufzustellen, die die Situation vor Ort abbilden. Das muss auch für die Grundschulen gelten. Ziel muss ein Unterricht sein, der ohne das beständige Tragen von medizinischen Masken auskommt, weil Abstände eingehalten und gelüftet werden kann. Außerhalb der Präsenzphasen erhalten die Schülerinnen und Schüler Aufgaben, deren Entwicklung sie in der Präsenz im Austausch mit ihren Lehrerinnen und Lehrern besprechen können. Für die Abschlussklassen brauchen wir gesonderte Lösungen. Ihnen müssen wir bis zum Beginn der Prüfungen und auch während der Zeit der Konsultationen so viel Gelegenheit wie möglich zum direkten Austausch mit ihren Lehrkräften bieten. Sollte innerhalb der Präsenzphasen eine Maskenpflicht auch im Unterricht notwendig sein, sind die Stunden zu kürzen und eine gestaffelte Pausenregelung muss im Zweifel dafür Sorge tragen, dass sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte genügend Pausen vom Tragen der Maske einlegen können. "

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