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GEW MV fordert Vorfahrt für Bildung 

Die ersten Schulwochen sind vorbei und damit auch der Rückkehrzeitraum, in dem die Schülerinnen und Schüler im Unterricht wieder richtig Fuß fassen und die Lehrkräfte individuelle Lernstandserhebungen genauso wie standardisierte Tests durchführen sollten: „Rückblickend müssen wir feststellen, dass das flächendeckend nicht gut gelungen ist“, erklären die beiden GEW-Landesvorsitzenden Annett Lindner und Maik  Walm und beziehen sich dabei auf eine Vielzahl von Rückmeldungen aus den Schulen, die in diesen Tagen die Gewerkschaft erreichen.

Symbolfoto/GEW

„Die Ergebnisse der Lernstandserhebungen zeigen deutlich den Bedarf an zusätzlicher pädagogischer Unterstützung. Notwendige Angebote im Kernbereich Unterricht können nicht gemacht werden, weil die Stundenzuweisung zu niedrig ausfällt! Förderstunden oder DaZ können nicht gegeben werden, an manchen Schulen ist nicht einmal die Kontingentstundentafel abgesichert. Weitere Mehrarbeit entsteht durch die Absicherung der Distanzbeschulung für Schüler*innen mit entsprechender Genehmigung oder in Quarantäne. Das sind die Aussagen, die uns aktuell erreichen. Die Schmerzgrenze ist erreicht und mancherorts überschritten!“, erklärt Maik Walm. „Viele Lehrkräfte sind verzweifelt oder resigniert oder beides. An manchen Schulen gibt es Krankenstände, wie sonst erst um den Jahreswechsel herum und es handelt sich hierbei nicht um Einzelfälle.“ Bei der GEW MV stellt man sich nun die Frage, wo die Mittel in Höhe von 38 Mio. Euro aus dem so genannten Aufholprogramm tatsächlich ankommen? Versprochen wurden zusätzliche Lehrkräfte, unterstützende Lehramtsstudierende oder Rentner*innen sowie zusätzliches Personal, wie etwa Schulsozialarbeiter und Schulpsycholog*innen: „Wir fordern das Land auf, jetzt sofort zu handeln!“, machen die beiden GEW-Vorsitzenden klar. „Wie wir schon mehrfach deutlich gemacht haben, lösen außerschulische Nachhilfeangebote die, nicht nur aber auch, durch die Pandemie verursachten Probleme an den Schulen nicht. Die Hilfeangebote gehören an die Lernorte der Kinder und Jugendlichen, wo sie von allen niederschwellig wahrgenommen werden können. Die Pädagog*innen fühlen sich mit der Bewältigung der Pandemiefolgen allein gelassen. Die Schulen brauchen jetzt jede Unterstützung!“, stellt Annett Lindner fest. Die Gewerkschafter*innen eint die Sorge, dass im Zuge der Wahlen und anstehender Koalitionsverhandlungen nun womöglich für längere Zeit mit einem Stillstand zu rechnen sei. „Dabei ist der Handlungsdruck hoch“, sagt Maik Walm „Weitere Verzögerungen gehen zu Lasten des Bildungserfolges der Schülerinnen und Schüler, sie gehen aber auch zu Lasten der Gesundheit und Arbeitszufriedenheit der Pädagog*innen, die in der Folge krank werden, Stunden reduzieren oder früher aus dem Beruf aussteigen. Bildung muss Vorfahrt haben und das sollte sich in einem konkreten Programm für die ersten 100 Tage einer neuen Regierung auch widerspiegeln!"

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