„Das ist Geld, das die Kitas in M-V eigentlich dringend zur Verbesserung der Qualität benötigen. Denn das heißt schließlich Gute-Kita- und nicht kostenlose-Kita-für-alle-Gesetz!“, so die Gewerkschaftschefin weiter. Eigentlich – denn das Land will die Bundesmittel ausschließlich zur Elternentlastung einsetzen. Damit hatte die SPD im Wahlkampf massiv geworben. „ Wir kritisieren diese Entlastung mit der Gießkanne und wissen dabei die Eltern auf unserer Seite. Denn auch sie wünschen sich eine bessere Betreuungsqualität, wie etwa kleinere Gruppen, Bezugsbetreuung oder Unterstützung bei Förderbedarf“, berichtet GEW-Sozialreferent Erik von Malottki.
Das alles, so befürchtet die Bildungsgewerkschaft, bleibt in den kommenden Jahren nun auf der Strecke. Dafür, dass nicht mehr nur Kinder aus wirtschaftlich schwächeren Haushalten, sondern alle in naher Zukunft beitragsfrei in Krippe, Kita und Hort gehen können. „Was wir dringend brauchen, ist eine landesweite Erhöhung und einheitliche, gesetzliche Regelung des Mindestpersonalschlüssels“, erklärt Erik von Malottki. Diese Rechengröße die Personalausstattung von Kindertageseinrichtungen. Außerdem, so der Gewerkschafter, müsste auch die mittelbare pädagogische Arbeit, bspw. die Vor- und Nachbereitung, angerechnet werden, damit die Erzieher*innen in den Einrichtungen genügend Zeit zur Erledigung aller Tätigkeiten haben.
Die GEW hätte sich eine breite Beteiligung bei der Frage nach dem Einsatz der Mittel aus dem „Gute-Kita-Gesetz“ gewünscht. „Wir fordern die Landesregierung auf, mit uns Gespräche darüber zu führen, wie das Land in Zukunft über die Elternentlastung hinaus die Qualität in den Kitas und Horten verbessern kann“. Unlängst hatte eine Studie der Bertelsmann Stiftung erneut die Defizite in der Kinderbetreuung in M-V aufgezeigt.