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Lehrkräftenotstand gemeinsam bekämpfen

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) begrüßt die Feststellung der Bildungsministerin, dass sich das Land in einem Lehrkräftenotstand befindet. „Diese Deutlichkeit brauchen wir, um gemeinsam Maßnahmen zu entwickeln, die es uns ermöglichen den Unterricht dauerhaft abzusichern“, sagt der GEW-Landesvorsitzende Nico Leschinski.

„Die heutige Meldung aus dem Bildungsministerium, dass es mancherorts nur mit Mühe, bspw. durch Klassenzusammenlegungen, gelungen ist, die Kontingentstundentafel abzusichern, zeigt auf wie groß die Not ist. Das ist von unseren Vorstellungen einer guten Bildung weit entfernt. Ein solches System gerät immer dann noch weiter unter Druck, wenn Krankheitswellen kommen oder sich die Schüler:innenzahlen plötzlich erhöhen. Auf diesen Umstand macht die GEW beharrlich seit Jahren immer wieder aufmerksam“, sagt Nico Leschinski. „Das ist nichts, was die jetzige Bildungsministerin zu verantworten hat.“ In der Vergangenheit hatte die Bildungsgewerkschaft stets eine Einstellung über den Bedarf der Kontingentstundentafel hinaus gefordert. Aus Sicht der GEW fehlen strukturell mindestens 500 Lehrkräfte im System: „Gleichzeitig wissen auch wir um die Herausforderungen eines leergefegten Arbeitsmarktes und des demografischen Wandels im Kollegium. Umso wichtiger ist es, dass der qualifizierte Seiteneinstieg ausgebaut und evaluiert wird. Zurzeit haben wir mehr Anfragen an Qualifizierung als Angebote. Immerhin sind wir mit einem Anteil von 37 Prozent an den Neueinstellungen hier auf einem Höchststand. Wichtig ist aber auch, dass das Land endlich die Unterrichtsversorgungsstatistik zur Verfügung stellt, damit wir neben der jährlichen Pressekonferenz zum Schuljahresauftakt auch regelmäßig einen Überblick über die tatsächliche Erfüllung der Kontingentstundentafel erhalten.“

Die GEW MV unterstützt außerdem ausdrücklich alle Maßnahmen und auch Forderungen, die es Lehrkräften ermöglicht, sich auf ihre pädagogischen Aufgaben zu konzentrieren: „Es geht uns um einen ressourceneffizienten Einsatz. Warum sollen sich Lehrkräfte, die eine A13 erhalten, um die Funktionsfähigkeit von Overhead-Projektoren kümmern müssen oder Klassenfahrten organisieren?“ Um den Lehrkräftemangel wenigsten mittelfristig erfolgreich bekämpfen zu können, muss gemeinsam auf allen Ebenen die Attraktivität des Lehrkräfteberufes in MV verbessert werden: „Das beginnt bei der Ausstattung der Schulen, geht über die Lehrer:innenbildung, die Stundenverpflichtung und Besoldung bis hin zum Umgang mit Mehrarbeit.“ Dazu wird sich die GEW MV auch weiterhin im Bildungspakt engagieren.

 

 

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