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Koalitionspläne zur Bildung - GEW MV ist zurückhaltend

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) äußert sich zurückhaltend zu den gestern geäußerten Plänen der künftigen Regierungskoalition auf Landesebene. Die beiden GEW-Landesvorsitzenden Annett Lindner und Maik Walm nehmen dazu Stellung:

Rote Würfel mit der Aufschrift News
Symbolfoto/ Quelle Pixabay

"Wir wollen zunächst die konkrete Ausgestaltung des Koalitionsvertrages abwarten, um uns ein abschließendes Gesamtbild machen zu können. Wir begrüßen die Pläne zur Reform der Lehramtsausbildung und des Referendariats. Einer generellen Verkürzung stehen wir kritisch gegenüber, gehen jedoch davon aus, dass das nicht gemeint ist. Wichtig ist auch die angedachte hochwertige Qualifizierung für Lehrer*innen im Seiteneinstieg, für die sich die GEW MV schon in der Vergangenheit stark gemacht hat. Was das zentrale Wahlversprechen der zusätzlichen Lehrer*innenstellen angeht, ist die GEW MV angesichts der gestrigen Veröffentlichungen zurückhaltend. Schon jetzt lässt sich sagen, dass unserer Analyse nach mit diesen Plänen keine neue Stelle für den allgemeinbildenden Bereich entsteht. Die 250 zu besetzenden Stellen werden jetzt durch Mehrarbeit der Kolleginnen und Kollegen aufgewogen. Diese würden dadurch entlastet, was zweifellos notwendig und längst überfällig ist. Mehr Zeit für Unterricht und für das pädagogisch begleitete Lernen entsteht dadurch jedoch nicht. Die 270 Stellen bei steigenden Schülerzahlen sind erwartbar und müssten bereits finanziell eingeplant sein, da die Stellenberechnung sich an den jeweiligen Zahlen orientiert. Auch das führt effektiv nicht zu zusätzlichen Lehrkräften. Die 280 Stellen aus dem Schulpaket befinden sich bereits, wenn auch befristet, im System. Ein echter Stellenaufwuchs entsteht durch ihre Entfristung nicht, da wir davon ausgehen, dass für diese Stellen schon bisher eine Entfristung sinnvollerweise angemahnt gewesen wäre. Unter dem Strich ist es gut, dass die Stellen kommen, jedoch entstehen für die Allgemeinbildenden Schulen so im Vergleich zu jetzt nicht mehr Ressourcen, obwohl u.a. die Folgen der Pandemie zu bewältigen sind. Wir begrüßen hingegen den Ausbau der Vertretungsreserve um 50 Stellen und die dringend notwendige Aufstockung von 150 Stellen für den Bereich der Beruflichen Schulen. Abschließend bleibt die zentrale Frage, wie wir den Arbeitsplatz Schule für tarifbeschäftigte und verbeamtete Pädagog*innen deutlich attraktiver machen, auch um offene Stellen tatsächlich besetzen zu können." 

Kontakt
Michaela Skott
freie Pressereferentin
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