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GEW MV:  Inflationsausgleich - Trotz Tarifabschluss geht ein Großteil der Erzieher:innen leer aus  

Am Wochenende sind die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst zu einem Abschluss gekommen. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) erklärt, was dies für die Erzieher:innen im Land bedeutet:

 

"Knapp 20 Prozent der Erzieher:innen im Land profitieren von diesem Abschluss und erzielen eine spürbare Einkommensverbesserung. Sie haben mit ihren Streiks Druck auf die Straße und Bewegung in die Seite der Arbeitgebervertretung gebracht, ansonsten hätte das Ergebnis deutlich schlechter ausgesehen", sagt die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner. In diesem Verhandlungsergebnis enthalten, ist für die ersten 12 Monate die Zahlung eines Inflationsausgleichs in Höhe von insgesamt 3.000 Euro. Die Möglichkeit einer steuer- und abgabenfreien Zahlung hat der Gesetzgeber eröffnet. Sie wurde in einem gesonderten Tarifvertrag vereinbart. "Freie Träger in der Kindertagesförderung haben deshalb keine Möglichkeit diesen Inflationsausgleich für das Jahr 2023 ebenfalls an ihre Beschäftigten auszuzahlen - selbst wenn sie es wollten. Dies liegt an dem Finanzierungssystem der Kindertagesförderung in MV, das keine nachträgliche Refinanzierung dieser Sonderzahlung ermöglicht. Die Träger würden die Kosten dafür letztlich komplett selbst tragen müssen und das können sie nicht. In der Summe gehen damit 80 Prozent der Erzieher:innen im Land leer aus, wenn es um einen Inflationsausgleich geht. Eine ähnliche Erfahrung haben die meisten von ihnen bereits mit der Corona-Sonderzahlung gemacht. Wir finden das ungerecht und fordern das Land, die Kreise und Kommunen sowie die Träger auf, sich jetzt gemeinsam an einen Tisch zu setzen und eine Lösung für dieses Problem zu finden! Für die Zukunft empfehlen wir allen freien Trägern im Land dringend den Beitritt in den Verband der Kommunalen Arbeitgeber (VKA) und die Übernahme des TVÖD!" Mit dem Ziel Personalkosten zu sparen, haben sich die Kommunen einst der Kindertagesförderung entledigt und sie in MV fast alle in die freie Trägerschaft überführt. Die Zeit der billigen Fachkräfte in den Krippen, Kitas und Horten ist nun endgültig vorbei. Wo gute Bildung und Betreuung geleistet wird, muss auch gut bezahlt werden!", bekräftigt die Gewerkschafterin.

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