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Deutlicher Schritt in richtige Richtung – Maßnahmen stärker auf Förderung in Schule und Unterricht ausrichten 

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern begrüßt als deutlichen Schritt, dass das Land mit Hilfe des Bundes nunmehr knapp 40 Millionen Euro investiert, um die Versäumnisse der Corona-Zeit mit einem Aktionsprogramm aufzuarbeiten. Jedoch kritisiert die Bildungsgewerkschaft, dass nicht unerhebliche Mittel davon in die private Nachhilfe fließen sollen:

Symbolfoto/GEW

„Das Lernen gehört an die Schulen. Möglichst viele Mittel brauchen die Schulen als eigenes Budget für flexible Lösungen vor Ort. Wir müssen zuerst das Lernen im Unterricht und im Ganztag stärken und insbesondere Nachteile für Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwächeren Haushalten ausgleichen. Aus den Erfahrungen des vergangenen Sommers wissen wir, dass weniger als ein Prozent von Schülerinnen und Schülern die privaten Nachhilfeangebote angenommen hat. Das hat viel mit dem Gefälle zwischen städtischem und ländlichem Raum, aber auch mit einem sozio-ökonomischen Gefälle zu tun. Angebote wie diese verstärken im Zweifelsfall bestehende Bildungsungleichheiten“, erklärt der GEW-Landesvorsitzende Maik Walm.

Um die Stärkung der Schulen zu erreichen, fordert die GEW M-V einen mehrjährigen Corona-Faktor bei der Stundenzuweisung. „Wir brauchen mehr Lehrerstunden für die Schulen, auch um Sonderpädagog:innen einstellen zu können!“ Den Ansatz des Land, einen behutsamen und sozial integrativen Einstieg zu ermöglichen, findet unsere volle Zustimmung. „Schüler:innen und Pädagog:innen brauchen Gelegenheit und Zeit, Beziehungen neu zu knüpfen und den Weg ins gemeinsame Weiterlernen zu finden. Bildung braucht Sicherheit und stabile Beziehungen.“ Gut ist aus Sicht der Gewerkschaft auch, dass geplant ist, mehr Schulsozialarbeit und Psycholog:innen an die Schulen zu holen. „Das folgt einer lang gehegten Forderung der GEW M-V. Wir begrüßen dies ausdrücklich, brauchen aber gleichzeitig die konkrete Stärkung des Unterrichts und der individuellen Förderung“, erklärt Maik Walm zum heute vorgestellten Landesprogramm. Er regt an, dass auch die Schulträger mit ins Boot geholt werden und die Finanzierung von Integrationshelfer:innen ausgebaut wird. Weiterhin stellt die GEW MV klar, dass diese strukturellen Veränderungen dringend von einer Entlastung für die Schulleitungen begleitet werden müssen. Außerdem, weist die GEW M-V darauf hin, dass auch die sächliche Ausstattung der Schulen aufgestockt werden müssen: „Lernmittel stehen in der Regel nur für einzelne Jahrgänge zur Verfügung, etwa Klassensätze von bestimmten Büchern. Hier kann es durchaus sein, dass Schulen kurzfristig aufstocken müssen.  Zum geplanten „sanften“ Schuljahresstart fordert die GEW rechtliche Möglichkeiten dafür, dass Schulen das Lernen stärker in den Mittelpunkt stellen können: „Es darf jetzt nicht heißen, vier Wochen und dann weiter so wie vorher. Vielmehr muss es darum gehen, dass Bildungsziele für alle Klassenstufen angepasst werden, Rahmenpläne stärker auf Kompetenzen ausgerichtet werden und Leistungsbeurteilung dem Lernen folgt und nicht umgekehrt!“ Die Pläne für die Abschlussklassen begrüßt die Gewerkschaft, vermisst aber noch Hinweise für die Beruflichen Schulen: „Auch hier ist Lernzeit ausgefallen. Es muss eine gute Flankierung geben, wie erfolgreiches Weiterlernen möglich wird, ohne die Berufsabschlüsse zu gefährden.“

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