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TVÖD jetzt! Kitademo in Rostock

Die Stimmung war kämpferisch und die Teilnahme lag mit 250 Frauen und Männern über den Erwartungen. Gemeinsam mit Eltern, Kindern, Gewerkschaften und Politik demonstrierten Erzieher*innen in Rostock für bessere Arbeitsbedingungen und angemessene Bezahlung.

TVÖD jetzt! Erik von Malottki (1.v.l.) Seite an Seite mit Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE MV, Heike Schweda, Thomas Pohl und Maik Walm von der GEW M-V (Foto: Paul Zimansky)

„Wir sind zufrieden“, sagt Kitareferent Erik von Malottki und zieht ein positives Fazit der Kitademo am 15. September in Rostock. Und weiter: „Die Stimmung war kämpferisch. Die Leute sind bereit für bessere Bedingungen auf die Straße zu gehen. Das ist gut!“. 

 

Zu dieser Demonstration hat der STAMMTI Rostock, ein offener Zusammenschluss von Erzieher*innen und Pädagog*innen aufgerufen. Die GEW M-V unterstützt die Anliegen des STAMMTI.
 

Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht dabei der Personalschlüssel*. Bisher ist dieser uneinheitlich geregelt und oftmals zu niedrig: "Wir fordern einen gesetzlichen Mindestpersonalschlüssel, der sicherstellt, dass die Einrichtungen ausreichend Erzieherinnen und Erzieher zur Verfügung stellen können", sagt Kitareferent Erik von Malottki. Erst dann ließen sich auch die in der so genannten Fachkraft-Kind-Relation geregelten Betreuungskapazitäten umsetzen. Auch hier fordert die GEW eine höhere Qualität und damit mehr Personal: "Wir setzen uns für einen Betreuungsschlüssel von 1:3 in der Krippe, 1:8 im Kindergarten und 1:12 im Hort ein", erklärt Erik von Malottki weiter. Zur Umsetzung dieser und weiterer Forderungen müsste das Land deutlich mehr Geld in die Hand nehmen. Die GEW geht von einem Investitionsbedarf in Höhe von etwa 257 Millionen Euro vom Land und von den Kommunen aus.

 Außerdem nimmt die Bildungsgewerkschaft die Vergütung der Erzieherinnen und Erzieher verstärkt in den Fokus. "Die Durchsetzung des TVÖD in den Einrichtungen ist eines unserer Kernanliegen in der kommenden Zeit". Für diese Aussage erntet Erik von Malottki viel Applaus. Zu Recht! Denn die Bezahlung von Erzieherinnen und Erziehern muss dringend „raus aus dem Niedriglohnsektor“. Mit 1.500 bis 1.600 Euro brutto sind viele heutige Erzieher*innen von Altersarmut bedroht. Außerdem, so die Gewerkschaft weiter, müssten die Gehaltsunterschiede zwischen Ost und West abgebaut und sichergestellt werden, dass die neu ausgebildeten ENZ-Erzieher*innen das gleiche Geld für gleiche Arbeit erhalten. 

*Der Personalschlüssel ist die Rechengröße für den tatsächlichen Personaleinsatz in den Kindertagesstätten. Hier muss eine Betreuungszeit von 10 Stunden/Tag abgesichert werden. Dies schafft man nur mit einem höheren Personaleinsatz als einer Fachkraft pro Gruppe. Außerdem berücksichtigt der Personalschlüssel Ausfallzeiten des Personals (Urlaub, Krankheit, Fortbildung etc.), Leitungsstunden und Vor- und Nachbereitungszeiten.

 

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Michaela Skott
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