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Du willst es doch auch - JA13! bundesweite Aktionstage

GEW: „Die anderen Länder müssen nachziehen“ bundesweite Aktionen für gerechte Lehrkräftebezahlung „JA13“ - auch in MV. Mit bundesweiten Aktionen zwischen dem 12. und dem 23. November erhöht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) den Druck auf die Kultus- und Finanzministerinnen und -minister, sich für die gleiche Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte einzusetzen.

JA13! Gemeinsames Aktionsfoto des Vorstandsbereichs Angestellten- und Beamtenpolitik sowie der Landestarifkommission

„Gleichwertige Arbeit muss gleich entlohnt werden. Immer noch werden in den meisten Bundesländern Grundschullehrkräfte und in einigen Lehrkräfte in der Sekundarstufe I schlechter bezahlt als Lehrerinnen und Lehrer etwa am Gymnasium. Deshalb müssen alle Lehrkräfte nach A13 (Beamtinnen und Beamte) und E13 (Angestellte) bezahlt werden“, sagt Frauke Gützkow, im GEW-Vorstand für die „JA-13-Kampagne“ verantwortlich, mit Blick auf die laufenden  Aktionstage. Sie macht deutlich, dass dies „ein wichtiger Schritt ist, den dramatischen Lehrkräftemangel zu bekämpfen. Wir müssen den Beruf attraktiver machen, damit mehr junge Menschen ein Lehramtsstudium beginnen.“

In Mecklenburg-Vorpommern trafen sich Vertreter*innen der GEW M-V vor dem Schweriner Schloss, dem Sitz des Landtages. Mit einem Aktionsfoto "JA 13!" fordern auch Sie, dass mit der Ungleichbehandlung der Grundschullehrer*innen endlich Schluss sein muss. "Kleine Kinder, kleines Geld - große Kinder, großes Geld; das ist vor allem mit Blick auf die Belastung der Grundschullehrkräfte nicht mehr zeitgemäß", sagte Annett Lindner, Landesvorsitzende der GEW M-V. ÜBer den gesamten Zeitraum zeigt die GEW MV auf ihren Social Media-Kanälen Mitglieder, die sich für die Aktion engagieren. 

Gützkow sieht „Rückenwind“ für den Vorstoß der GEW, weil mehrere Bundesländer die Grundschullehrkräfte jetzt nach A13/E13 bezahlen. „Einige Landesregierungen haben bereits verstanden, dass es höchste Zeit für eine bessere Bezahlung der Grundschullehrkräfte ist. Die anderen Länder müssen jetzt nachziehen“, betont das GEW-Vorstandsmitglied. Gützkow, die auch für Frauenpolitik verantwortlich ist, unterstreicht zudem, dass zurzeit insbesondere Frauen benachteiligt würden: „Über 90 Prozent der Grundschullehrkräfte sind Frauen. Frauenarbeit ist genau so viel wert wie die Arbeit der Männer.“ Neben der Grundschule stehe die Sekundarschule im Fokus der Aktionen, sagt Gützkow. 

Info: Berlin und Brandenburg kündigten nur wenige Tage nach den GEW-JA13-Aktionen 2017 an, alle voll ausgebildeten Grundschullehrerkräfte nach A13/E13 zu bezahlen und setzten dies um. Auch für die Lehrerinnen und Lehrer, die noch nicht die neue Ausbildung absolviert haben, die zehn Semester lang ist. In Sachsen sollen ab 2019 alle vollständig ausgebildeten Grundschullehrkräfte nach A 13/E 13 bezahlt werden. Schleswig-Holstein hat einen Stufenplan nach A 13 vorgelegt, der bis 2025 läuft. Die GEW setzt sich für eine Verkürzung dieses Plans ein. In Nordrhein-Westfalen werden zudem die Rektorinnen und Konrektorinnen an größeren Grundschulen nach A 14 bezahlt.
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Anhebung der Vergütung der Grundschullehrer*innen bereits mehrfach Thema im Landtag gewesen. Der Grundtenor: Ja, aber... .
Die Notwendigkeit sah auch Bildungsministerin Birgit Hesse zuletzt in einer Pressekonferenz zum Schuljahresbeginn mit Blick auf die Fachkräftegewinnung. Wann es jedoch soweit sei, dazu könne sie noch nichts sagen. 

Laut einer aktuellen Prognose der KMK fehlen im laufenden Jahr 11.500 Lehrkräfte, um den Bedarf an Neueinstellungen zu decken – zusätzliche Bedarfe etwa für eine erfolgversprechende Umsetzung der Inklusion oder den Ganztag sind in diesen Zahlen nicht berücksichtigt. Für 2019 und 2020 gehen die für schulische Bildung zuständigen Ministerinnen und Minister von je 3.000 fehlenden Lehrkräften aus. Bis 2030 braucht es jährlich im Schnitt 31.900 Neueinstellungen; aktuell werden jährlich jedoch nur 31.200 Lehrkräfte mit ihrer Ausbildung fertig. Besonders dramatisch fällt der prognostizierte Mangel in beruflichen Fächern der Sekundarstufe, an Berufsschulen und in den sonderpädagogischen Lehrämtern aus. Auch für Grundschulen und den Sekundarbereich I erwartet die KMK „zum Teil große Engpässe“. Regional nennt sie Berlin sowie die ostdeutschen Länder als Mangel-Zentren.

Alle weiteren Informationen zum Aktionszeitraum, zur GEW-Kampagne „JA 13“ sowie einen  Überblick über die Lage in den einzelnen Bundesländern finden Sie auf der GEW-Website.

Kontakt
Michaela Skott
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