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"Bildungspakt Gute Schule 2030": GEW M-V erreicht mit Land Meilenstein für Bildung

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW M-V) hat gemeinsam mit der Landesregierung und weiteren Partnern den „Bildungspakt Gute Schule 2030“ abgeschlossen. Damit sitzen wir nun endlich mit der Landesregierung am Verhandlungstisch um die für uns wichtigen und schon im PEK vorgestellten Maßnahmen!

Nach der Unterschrift ist vor der Arbeit: GEW-Vorsitzender Maik Walm, Bildungsministerin Bettina Martin, Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, stellv. Vorsitzender DGB-Nord Ingo Schlüter und GEW-Vorsitzende Annett Lindner vor der Staatskanzlei

Diese Vereinbarung, mit der das Land auf der einen und die Beschäftigten auf der anderen Seite sich, beginnend ab 1. Mai 2021 bis zunächst zum Jahr 2030, auf gemeinsame Maßnahmen zur Verbesserung des Lern- und Arbeitsortes Schule verständigen wollen, brauchte eine lange Vorbereitung. „Der „Bildungspakt Gute Schule 2030“ schließt für uns als Bildungsgewerkschaft dort an, wo das auslaufende Lehrerpersonalkonzept aus unserer Sicht eine Lücke hinterlassen hat. Es geht um eine zielgerichtete und an den Erfordernissen einer modernen Bildung ausgerichteten Personalentwicklungsplanung. Sie soll die Arbeit in den Schulen so attraktiv machen, dass Pädagog:innen sich sowohl inhaltlich verwirklichen als auch gesund und lange arbeiten können. Das wir diesen Pakt heute schließen können, macht uns stolz. Wir haben, nicht ohne Widerstand, einen echten Meilenstein erreicht“, freuen sich die beiden GEW-Landesvorsitzenden Annett Lindner und Maik Walm bei der heutigen Unterzeichnung des Bildungspaktes. „Mit dem „Bildungspakt Gute Schule 2030“ geben wir der Bildung in unserem Bundesland künftig Vorfahrt. Wir haben vereinbart, dass freiwerdende Mittel vorrangig hier eingesetzt werden.“

Ziel der Vereinbarung ist es, angefangen bei der Lehramtsausbildung bis hin zum altersbedingten Berufsausstieg, Maßnahmen zu beraten wie etwa eine grundlegende Reform der Lehrkräfteausbildung, die Senkung der Arbeitsbelastung durch eine Reduzierung der Pflichtstunden, den Abbau der Aufgaben neben dem Unterricht, der Einführung attraktiver Mehrarbeitsregelungen bspw. durch freiwillige langfristige Arbeitszeitkonten, die Entlastung von Schulleitungen, die Ausreichung von Beförderungsstellen oder die Einführung von Zulagensystemen, den Aus- und Aufbau multiprofessioneller Teams: „Erstmalig liegen alle diese Themen nun auf dem Verhandlungstisch und werden in einen Diskussionsprozess gezielt eingebunden, der deutlich über diese Legislaturperiode hinaus führt“, erklärt der GEW-Vorsitzende Maik Walm und blickt zurück auf das Jahr 2019: „Dieser breite Themenkatalog geht zurück auf das von uns im Jahr 2019 entwickelte Personalentwicklungskonzept (PEK), dass wir, gemeinsam mit einer Vielzahl unserer ehrenamtlich tätigen Mitglieder aus allen Schulbereichen, entwickelt und mit vielen Schulen diskutiert haben. Und jetzt, mit der Corona-Pandemie, wurde nun allen mehr als deutlich, dass es sich hierbei nicht um „Luxuswünsche“ handelt, sondern wie gesellschaftlich wichtig die Arbeit der Pädagog*innen und Schulensind, um eine Bildung jetzt und in Zukunft zu ermöglichen.“

Dabei spielt auch die Frage der Digitalisierung eine große Rolle, die vom Land nun zeitnah mit dem Einsatz von 80 Millionen Euro unterlegt wird. Diese Mittel werden u.a. auch für die Weiterbildung der Lehrkräfte eingesetzt. „Unsere Aufgabe in der kommenden Zeit wird es nun sein, innerhalb des Bildungspaktes schnell ins Arbeiten zu kommen und notwendige Maßnahmen zu beraten und zu ergreifen. Wir erwarten nicht, dass dies leicht sein wird, jedoch ist eine Vereinbarung wie diese überhaupt erst die Grundlage dafür, dass die notwendige Bildungsentwicklung aus dem Blickpunkt von uns, den Pädagog:innen heraus, diskutiert und ermöglicht wird“, sagt die GEW-Landesvorsitzende Annett Lindner. „Heute ist ein guter Tag“, betonen die Gewerkschafterin und der Gewerkschafter: „Wir sprechen perspektivisch über den Auf- und Ausbau von guter Schule im gesamten Land und allen Schularten. Dafür brauchen wir aus den Reihen der Pädagog:innen auch künftig jede Unterstützung! Nicht nur Lehrkräfte, auch Schulsozialarbeiter:innen und das unterstützende pädagogische Personal (upF) ist aufgerufen, diesen Weg mit uns gemeinsam zu gehen!“ Der gewerkschaftlichen Tradition des 1. Mai wird der Start des Bildungspaktes aus Sicht der GEW in besonderer Weise gerecht: „Am „Tag der Arbeit“ in diese Vereinbarung zu starten ist in vielfacher Hinsicht symbolisch zu betrachten. Wir packen etwas gemeinsam in einer Weise an, die vor uns noch niemand in diesem Land so versucht hat, d.h. gemeinsam eine zukunftsfähige Bildung zu sichern, die zwei Großbaustellen gerecht werden muss – den grundlegenden Problemen im Personalbereich und der durch die Pandemie weiter verstärkten Bildungsungleichheit. Gleichzeitig ist dieser Tag für uns als Gewerkschafter:innen in Erinnerung an den Sturm auf die Gewerkschaftshäuser immer auch eine Mahnung an das, was nie wieder geschehen darf. Und wie kann man erstarkenden Radikalisierungstendenzen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit besser entgegentreten als mit der besten Bildung für alle Kinder und guter Arbeit?“

 

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Annett Lindner
Landesvorsitzende
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