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Keine Verbesserungen durch KiföG-Reform!

// Zu wenig Zeit, zu große Gruppen, niedrige Gehälter, Fachkräftemangel. Hieran muss sich dringend etwas ändern, die GEW setzt sich für bessere gesetzliche Rahmenbedingungen ein. Verbesserungen in diese Richtung bringt der Änderungsentwurf zum Kindertagesförderungsgesetz MV (KiföG MV) der Landesregierung jedoch nicht. GEW fordert Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch bessere Betreuungs- und Personalschlüssel! //

Die Änderungen des KiföG in den letzten Jahren unter Ministerin Schwesig sahen die Absenkung des Betreuungsschlüssels und die Erhöhung der Vor- und Nachbereitungszeit im Kindergartenbereich sowie eine verbindliche täglich Mindestbeschäftigungszeit für ErzieherInnen vor. Dies waren richtige Schritte in Richtung Qualitätsverbesserung.

Gesetzentwurf sieht nur Elternentlastung und Praxisintegrierte Ausbildung (PIA) vor

Der vom Sozialministerium vorgelegte Gesetzentwurf zur Änderung des KiföG MV sieht eine Entlastung der Elternbeiträge vor. Außerdem wird zusätzlich zu den bisherigen Ausbildungswegen die Praxisintegrierte Ausbildung gesetzlich verankert. In diesem Zuge wird eine weitere Ausweitung des Fachkräftebegriffs vorgenommen. Dies ist eine Reaktion auf den Fachkräftemangel.

Was bringen diese Veränderungen?

Eine Entlastung der Eltern ist sinnvoll, allerdings ist der eingeschlagene Weg fraglich. Die GEW MV fordert schon lange die kostenfreie Kita!

Die Öffnung des Fachkräftekatalogs sowie ein neuer Weg in der Ausbildung von ErzieherInnen wird den Fachkräftemangel nicht lösen. Dazu wurde in den letzten Jahren zuviel versäumt. Um junge Menschen für den Beruf zu gewinnen müssen die Arbeits- und Ausbildungsbedingungen attraktiver werden. Wir konkurrieren hier auf dem Ausbildungsmarkt mit jungen Leuten, die sich zwischen den Berufen PolizistIn, LehrerIn oder eben ErzieherIn entscheiden. Das bedeutet: die Arbeitsbedingungen in Sachen Qualität der Arbeit und Gehalt müssen verbessert werden. Die Einführung der Praxisintegrierten Ausbildung ist ein richtiger Schritt, wir werden jedoch auf gute Rahmenbedingungen achten müssen! Die Änderung der Ausbildung ist jedoch nur ein kleiner Baustein.

Problematisch ist die Öffnung des Fachkräftekatalogs. Nach Willen der Landesregierung sollen künftig auch Physiotherapeuten, Theater- und Musikpädagogen, Logopäden und Ergotherapeuten als pädagogische Fachkraft eine Gruppe alleine leiten können. Sinnvoller wäre es, diese Fachkräfte als Zusatzkräfte im Gesetz zu regeln, nicht jedoch auf der gleichen Ebene wie die bisherigen pädagogische Fachkräfte.

Was fordert die GEW MV konkret?

Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch bessere Betreuungs- und Personalschlüssel!

Mehr Zeit für die pädagogische Arbeit! Tarifliche Gehälter für ErzieherInnen