Nachruf:
Heike Schweda - geb. 2. Juli 1960 - gest. 11. August 2024
Wir trauern um unser langjähriges Vorstandsmitglied Heike Schweda. Es fällt schwer, in Worte zu fassen, was nicht zu begreifen ist. In einem Moment waren da noch die gemeinsamen Ideen und Pläne, Dinge, die es anzufassen und umzusetzen galt – und plötzlich ein Anruf mit der Botschaft: Heike ist gestorben.
Wie kann das sein, dass du, liebe Heike, ein Mensch so voller Tatendrang, Lebenslust und Humor plötzlich nicht mehr unter uns bist?!
Wenn es so etwas gibt, wie ein „Gewerkschaftsurgestein“, dann passt diese Bezeichnung auf Heike Schweda. Schon 1980 trat sie der damaligen Gewerkschaft Unterricht und Erziehung bei und war, was wir davon wissen, auch dort schon immer eine engagierte Stimme. Nach der Wende nahm sie sich innerhalb der GEW MV der Themen Frauenpolitik und Gleichstellung an, fand ihre Berufung dazu jedoch nur wenig später in ihrer Aufgabe als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Hagenow. Die GEW MV vertrat sie über viele Jahre weiterhin im Landesfrauenrat und hielt dort stets Gewerkschaftsthemen hoch. Seit 1994 war sie über lange Jahre und bis weit in die 2010er Jahre hinein Mitglied im Regionalvorstand des Regionalverbandes Ludwigslust. Wer Heike kennt, weiß, mit welchem Schwung sie Themen gesetzt aber auch bewegt hat. Ihre tiefsten Spuren hat sie jedoch als Vorsitzende des Vorstandsbereiches Jugendhilfe hinterlassen. Im Jahr 2006 wurde sie gewählt und hatte dieses Amt bis 2022 inne. Ohne Heike, das sagen wir aus tiefster Überzeugung, wäre dieser Bereich heute nicht so eine wichtige Säule in der Arbeit unserer Gewerkschaft. Sie hat den Erzieher:innen, Sozialarbeiter:innen und allen anderen aus diesem Bildungsbereich eine starke Stimme – ihre starke Stimme – in der GEW und in der Politik verliehen. Es kommt nicht von ungefähr, dass ausgerechnet in Hagenow noch die Kommune Trägerin der Kindertagesstätten ist. Wenn es um Tarifauseinandersetzungen ging, war auf Heike und „ihre“ Leute immer Verlass. Immer und immer wieder hat Heike darauf gedrängt und dafür gekämpft, dass wir in der GEW den Jugendhilfebereich aufbauen und dafür auch Hauptamt bereitstellen. Bessere Bildungsbedingungen für die Kinder und bessere Arbeitsbedingungen für die Erzieher:innen waren ihr ein Herzensthema, für das sie sich stets mit ganzer Kraft engagiert hat. Dafür streikte sie gemeinsam mit uns, stand bei Wind und Regen vor dem Schloss, um unsere Forderungen zu übergeben, führte zahlreiche Gespräche. Und ihr gelang, was nur wenige schaffen: Sie ging aktiv auf Menschen zu, sprach sie an, sich auch in Funktionen zu trauen und stützte sie auf diesem Weg als Mentorin. So hinterließ sie bei ihrem Rückzug aus dem Vorstand vor zwei Jahren ein motiviertes Team aus Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, das sich – ganz in ihrem Sinne – dieser Arbeit weiterhin verschrieben hat. Im Jahr 2019 erhielt sie für dieses Engagement (hochverdient!) mit der Hans-Böckler-Medaille die höchste Auszeichnung im Deutschen Gewerkschaftsbund.
Dass Heike nun so plötzlich nicht mehr da ist, hat uns alle tief getroffen. Heike, du fehlst!
In der kommenden Ausgabe unseres Bildungsmagazins “E&W plus” wollen wir Euch die Gelegenheit zum Abschied geben. Bitte schickt uns eure letzten Grüße bis zum 12. September an die Adresse: presse@gew-mv.de.