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Bildungsjahr 22/23 endet:

"Es brennt an allen Ecken und Enden"

Mit der Zeugnisausgabe endet morgen für die Schülerinnen und Schüler im Land ein langes und anstrengendes Schuljahr. Auch wenn es für Lehrkräfte und vor allem die Schulleitungen noch nicht ganz vorbei ist, so liegt vor allen nun die Ferienzeit: "Das haben sich alle redlich verdient", erklären die GEW-Landesvorsitzenden Annett Lindner und Nico Leschinski.

"Dieses Bildungsjahr war von viel Unruhe geprägt. Fachkräftemangel in den Kitas verbunden mit teils verkürzten Öffnungszeiten und großer Enttäuschung bei den Erzieher:innen, als klar wurde, dass die meisten von ihnen keinen Inflationsausgleich erhalten werden. Noch immer hat die Koalition ihr Vorhaben für einen Mindestpersonalschlüssel nicht umgesetzt, von dem wir ausdrücklich fordern, dass er gesetzlich festgelegt wird. Wir haben im Juni in einem parlamentarischen Lunch unsere Position zu beiden Punkten noch einmal deutlich gemacht", erklärt Annett Lindner die Situation in der Kindertagesförderung. Zum Fachkräftemangel erklärt sie: "Der Fachkräftemangel ist in der Kindertagesförderung zum großen Teil ein hausgemachtes Problem, da viele Kolleg:innen ungewollt in Teilzeit arbeiten. Auch die noch immer fehlende Tarifbindung bei manchen Trägern ist nicht besonders attraktiv zur Fachkräftegewinnung."

Noch immer hat die Koalition ihr Vorhaben für einen Mindestpersonalschlüssel nicht umgesetzt, von dem wir ausdrücklich fordern, dass er gesetzlich festgelegt wird. (Annett Lindner)

Den Schulalltag prägte eine große Krankheitswelle um die Weihnachtszeit, es fehlen Lehrkräfte und Schulleitungen, Unterrichtsstunden fielen aus, allein 6.000 zusätzliche Schüler:innen aus der Ukraine wurden in das Schulsystem eingebunden, Förderstunden können nicht gegeben werden, die Lernergebnisse lassen zu wünschen übrig: "Wir haben das Gefühl, dass es an allen Ecken und Enden in der Bildung brennt", sagen Nico Leschinski und Annett Lindner. "Verfolgt man jedoch die Meldungen aus dem zuständigen Ministerium, so ist immer alles gut oder schon fast gelöst. Das empfinden viele unserer Kolleg:innen als Hohn. Da haben wir uns von einer Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung, die als Oppositionspolitikerin sich nicht scheute Probleme klar und deutlich zu benennen, ein anderes Vorgehen gewünscht!" Doch es gibt auch Fortschritte für den Schulbereich sagt Nico Leschinski: "Gut ist, dass wir im Bildungspakt die neue Einstellungsrichtlinie verabschiedet und damit auch die Qualität im Seiteneinstieg geregelt haben. Ebenfalls gut ist, dass nun endlich die Vorziehung der Altersanrechnungsstunden kommt. Etwas, das im Bildungspakt schon lange verabredet war. Die Arbeit an anderen wichtigen Maßnahmen, wie die bessere Anerkennung der Mehrarbeit macht die GEW zum Schwerpunkt ihrer Arbeit im neuen Schuljahr.

"Wir haben das Gefühl, dass es an allen Ecken und Enden in der Bildung brennt. Verfolgt man jedoch die Meldungen aus dem zuständigen Ministerium, so ist immer alles gut oder schon fast gelöst. Das empfinden viele unserer Kolleg:innen als Hohn. Da haben wir uns von einer Ministerin für Bildung und Kindertagesförderung, die als Oppositionspolitikerin sich nicht scheute Probleme klar und deutlich zu benennen, ein anderes Vorgehen gewünscht!(Nico Leschinski und Annett Lindner)

Was im Bildungspakt gut klappt - die Gespräche auf Augenhöhe und das gegenseitige Verständnis - muss auch jenseits der Themen des Bildungspaktes, auch wenn es mal unbequem ist, verstetigt werden. Um dies für das kommende Schuljahr zu verbessern, stehen wir in einem intensiven Austausch mit dem Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung."Insgesamt wünschen sich die Vorsitzenden für das kommende Bildungsjahr mehr Ruhe: "Wir brauchen Verstetigung und Ruhe in allen Bildungseinrichtungen. Die Politik muss den Kolleg:innen den Rücken für ihre wichtige Arbeit freihalten. Die Probleme die wir haben, sind komplex und sollten auch so in der Öffentlichkeit gespiegelt aber auch benannt werden. In den meisten Fällen gibt es leider keine einfachen Lösungen. Das ist allen Beteiligten bewusst." Die GEW MV bedankt sich bei allen Bildungsbeschäftigten von den Kitas und den Einrichtungen der Jugendhilfe, über die Horte und Schulen über die Beruflichen Schulen bis hinein in die Hochschulen und Erwachsenenbildung für ihren engagierten Einsatz.
 


Kurz nach der Veröffentlichung unserer heutigen Meldung reagierte die Linksfraktion im Landtag einmal mehr auf eine unserer Pressemeldungen leicht verschnupft:

Statt zu klagen, sollte sich GEW konstruktiv an Problemlösungen beteiligen

„Über die Auslassungen der GEW-Spitzen kann ich nur noch den Kopf schütteln. Obwohl die Vertreterinnen und Vertreter der Gewerkschaft häufig und regelmäßig mit am Tisch des Ministeriums sitzen, wo die Probleme im Bereich Kita und Schule stets klar benannt werden und um Lösungen mit allen Beteiligten gerungen wird, ergehen sich die Vorsitzenden in Halbwahrheiten, Gejammer und Unterstellungen

Gerade weil die Probleme im Bildungsbereich klar auf dem Tisch liegen, hat Bildungsministerin Simone Oldenburg keine Zeit vergeudet und diese beherzt angepackt. In ihrer Verantwortung als Ministerin wurden mehr Reformen und Verbesserungen durchgeführt und auf den Weg gebracht als in vielen, vielen Jahren davor: angefangen bei der Neuregelung des Seiteneinstiegs für Lehrkräfte, über die Einführung des beitragsfreien Ferienhortes, die Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation in den Kitas, einen Referendarzuschlag und eine Zulage für Mint-Lehrkräfte im ländlichen Raum, beschleunigte Einstellungsverfahren für Lehrkräfte, bis hin zur verbesserten Regelung der Altersanrechnungsstunden. Die Liste ließe sich fortsetzen.

Die GEW weiß ganz genau, dass nicht alles, was in einem langen Zeitraum vermurkst wurde, von heute auf morgen korrigiert werden kann. Aber anstatt zu klagen und mit Unterstellungen zu arbeiten, sollte sich die GEW konstruktiv an den Problemlösungen beteiligen.“

(Quelle: https://www.linksfraktionmv.de/nc/presse/pressemeldungen/detail/news/statt-zu-klagen-sollte-sich-gew-konstruktiv-an-problemloesungen-beteiligen/)
 

Und was sagt das Bildungsministerium zum Schuljahresabschluss?

Mecklenburg-Vorpommern startet in die Sommerferien 
Oldenburg: Ich wünsche allen eine erholsame Zeit

Nr.132-23  | 13.07.2023  | BM  | Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung

Für viele Kinder und Jugendliche beginnt am Freitag, 14. Juli 2023, eine wunderschöne Zeit, auf die sie sich lange gefreut haben. 160.200 Schülerinnen und Schüler an den allgemein bildenden Schulen und 35.200 Schülerinnen und Schüler an den beruflichen Schulen starten in die Sommerferien. Zuvor erhalten sie ihre Zeugnisse. Erster Schultag nach den Sommerferien ist an den allgemein bildenden Schulen Montag, 28. August 2023. An den beruflichen Schulen beginnt die Schule am Montag, 4. September 2023, wieder.  

„Ein ereignisreiches Schuljahr geht zu Ende“, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg. „Ich gratuliere den Schülerinnen und Schülern zu ihren Zeugnissen und danke den Eltern und Großeltern für ihre liebevolle Unterstützung. In den kommenden sechs Wochen können die Kinder und Jugendlichen viel Zeit mit der Familie oder mit ihren Freunden verbringen, in den Urlaub fahren und sicher auch länger schlafen. Den Lehrkräften und Beschäftigten an den Schulen danke ich für das große Engagement und dafür, dass wir gemeinsam dieses Schuljahr gestalten durften und viel erreicht haben. Ich wünsche allen schöne Sommerferien und eine erholsame Zeit“, so Oldenburg.  

Rund 4.700 Schülerinnen und Schüler haben in diesem Schuljahr das Abitur erfolgreich bestanden. Der vorläufige landesweite Abiturdurchschnitt liegt nach einer ersten Schnellauswertung bei 2,3. 159 Abiturientinnen und Abiturienten haben die Prüfungen mit der Durchschnittsnote 1,0 bestanden und erhalten als besondere Auszeichnung eine Urkunde der Ministerin.

Fast 5.000 Schülerinnen und Schüler haben die Mittlere-Reife-Prüfungen bestanden. Wie die Schnellauswertung weiter ergeben hat, erreichten 106 Schülerinnen und Schüler eine Durchschnittsnote bis 1,2 und erhalten als besondere Auszeichnung eine Urkunde der Ministerin, unter ihnen sind 19 Schülerinnen und Schüler mit der Durchschnittsnote 1,0. Der vorläufige landesweite Durchschnitt bei der Mittleren Reife liegt bei 2,5.  

Beide vorläufige Landesdurchschnitte bewegen sich trotz schwieriger Jahre durch die Corona-Pandemie im Rahmen der vergangenen Jahre.  

Für einige Kinder und Jugendliche ist der letzte Schultag auch mit Enttäuschung verbunden, weil ihre Noten nicht so ausfallen wie erhofft. Das Bildungsministerium bietet in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien und in der ersten Ferienwoche ein landesweites Zeugnissorgentelefon an. Schülerinnen, Schüler und Erziehungsberechtigte erhalten am Telefon Unterstützung, Rat und Hilfe. Das Zeugnissorgentelefon mit der landeseinheitlichen Nummer 0385 588 7987 ist bis 21. Juli 2023, von Montag bis Freitag und auch am Samstag, 15. Juli 2023, in der Zeit von 8:00 bis 18:00 Uhr besetzt.

(Quelle: https://regierung-mv.de/Landesregierung/bm/Aktuell/?id=192825&processor=processor.sa.pressemitteilung)

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