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Kleiderordnung für Schulen? Wir haben größere Probleme!

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Mecklenburg-Vorpommern (GEW MV) wendet sich gegen den Vorstoß des Bundeselternrates zu einer Kleiderordnung an Schulen. Dazu erklärt der GEW-Landesvorsitzende Nico Leschinski: "Dieser Vorschlag ist pädagogischer Unsinn und noch dazu verfassungswidrig. 

Man fragt sich, ob der Bundeselternrat angesichts des Lehrkräftemangels keine wichtigeren Themen gefunden hat. Die GEW MV erteilt jeder dieser Bestrebungen eine klare  Absage. Unsere Kolleg:innen haben wahrlich genug zu tun! Es ist nicht unsere vorrangige Aufgabe, Schüler:innen zu erklären, zu welchem Anlass welche Kleidung angemessen ist. Dies liegt zuerst in der Verantwortung der Eltern bzw. der Kinder und Jugendlichen selbst. Für uns sollte relevant sein, welchen Beitrag die Schüler:innen im Unterricht leisten und nicht, was sie dabei tragen."

Darüber hinaus erklärt der Gewerkschafter, dass so eine Regelung Schulen auch vor verfassungsrechtliche Probleme stellen würde: "Wir haben eine Schulpflicht und auch ein Recht auf Bildung. Wir können niemanden wegen einer Jogginghose von diesen Rechten und Pflichten ausschließen. Und das wollen wir auch nicht. Aus gutem Grund gesteht unsere Verfassung allen Menschen das Recht auf eine freie Entfaltung der Persönlichkeit zu. Als Geschichtslehrer befremdet mich dieser Vorschlag umso mehr, da sein Grundgedanke aus dunklen Zeiten Deutschlands zu kommen scheint. Zum Glück gehören Uniform und Gleichschritt heute nicht mehr in unsere Schulen."

 

 

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